Umfrage
42 Prozent der Deutschen checken Arbeits-Mails nach Feierabend
Das Internet lässt die Grenzen zwischen Job und Privatleben weiter verschwinden. Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu) haben 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer gesagt, dass sie nach Feierabend noch berufliche E-MailsE-Mails lesen. 28 Prozent nehmen nach eigenen Angaben die Informationen nicht nur passiv zur Kenntnis, sondern antworteten auch in ihrer Freizeit, heißt es in der in Frankfurt vorgelegten Studie. Alles zu Mail auf CIO.de
Als noch eifriger als die Deutschen zeigten sich die Schweizer, die zu 58 Prozent nach Feierabend ihre beruflichen Mails checken. Ihnen folgten in der internationalen Umfrage mit 6000 gezielt befragten Teilnehmern die Italiener (56 Prozent), die Österreicher (54 Prozent) und die Spanier (45 Prozent). Ruhiger als die Deutschen ließen es demnach die Briten (37 Prozent) und die Franzosen angehen (36 Prozent).
Umgekehrt räumten auch 42 Prozent der deutschen Berufstätigen ein, mit Hilfe der elektronischen Geräte während der Arbeitszeit etwa private Mails zu lesen oder im eigenen Facebook-Account zu stöbern. Auch in dieser Disziplin werden sie von den österreichischen Nachbarn übertroffen, die mehrheitlich (52 Prozent) während der Arbeitszeit schon mal private Dinge erledigen.
- Die peinlichsten E-Mail-Pannen in Unternehmen
In Kooperation mit Intralinks präsentieren wir Ihnen fünf der peinlichsten und folgenschwersten E-Mail-Pannen in Unternehmen. - Platz 4: Das Anwaltsgeheimnis
Ein Angestellter des US-amerikanischen Rechtsanwalts Patrick Fitzgerald wollte 2009 bekannt geben, dass die Angeklagten in einem Betrugsfall nun verurteilt wurden. Der Angestellte hängte der E-Mail an die Medien aus Versehen aber auch eine Liste mit den Namen von geheimen Zeugen an, von denen ein Teil anonym ausgesagt hatte. - Platz 3: Entlassungs-Orgie
Das internationale Versicherungsunternehmen Aviva Investors bewerkstelligte 2012 das Unglaubliche: per E-Mail feuerte man aus Versehen alle Angestellten des Unternehmens – und zwar weltweit. Erst 25 Minuten nach der Zustellung an 1300 Mitarbeiter fiel den Verantwortlichen ihr Fehler auf, woraufhin sie Entschuldigungs-E-Mails an 1299 glückliche Mitarbeiter versenden mussten. - Platz 2: Der Epic-Fed-Fail
Rund 150 Größen der US-Finanzbranche - darunter Sachs, Barclays Captial, Wells Fargo, Citigroup und JP Morgan - kamen im April 2013 frühzeitig an das Protokoll der Federal Reserve, in dem traditionell wichtige Informationen über den Markt verkündet werden. Schuld daran war ein Mitarbeiter, der die E-Mail statt wie geplant am Mittwoch um 14 Uhr bereits am Dienstagabend versendete. Der Umgang der Federal Reserve mit sensiblen Informationen wird seither äußerst kritisch gesehen. - Platz 1: Berenson-Schmerenson
Im Februar 2008 veröffentlichte die New York Times einen Artikel über die illegalen Marketing-Aktivitäten des Pharmakonzerns Eli Lilly & Co. Der Konzern war offenbar bereit, der US-Regierung eine Milliarde Dollar zu zahlen, um die Geheimhaltung des peinlichen Falles zu gewährleisten. Eine Anwältin des Konzerns verschickte dann geheime Unterlagen zum Fall. Blöderweise gingen die jedoch nicht an ihren Kollegen Brandford Berenson, sondern an Alex Berenson, Reporter der New York Times. Dem dürfte dieses Versehen wie ein Lottogewinn erschienen sein. - Die Moral von der Geschicht'
Irren ist menschlich - natürlich lässt sich mit Trainings daran arbeiten, doch wie lassen sich solche peinlichen Datenverluste sonst noch verhindern? Eine Möglichkeit ist die Kombination aus nutzerzentrierten Strategien - etwa ein Datenschutz-Training mit Softwarelösungen. Es gibt moderne Dokumenten-Lösungen, mit denen sich Dateien austauschen lassen, die über eine sogenannte "Unshare"-Funktion verfügen. Diese zieht Zugriffsrechte auf Dateien im Nachhinein wieder zurück, egal, wo die Daten gespeichert oder wie oft eine Datei kopiert und geteilt wurde. So kann auch nach einer falschen E-Mail jedes Dokument per Mausklick zerstört werden. Zur Sicherheit vor dem Absenden einen Blick auf das Adressfeld zu werfen, lohnt sich aber trotzdem in jedem Fall.
Mehr als die Hälfte der Spanier stimmte der Aussage zu, dass die Vernetzung dazu beitrage, nicht mehr richtig abschalten und entspannen zu können. Die Befragten aus Deutschland stimmten dem zu 41 Prozent zu. Ein gutes Drittel der Deutschen sieht seinen Alltag durch Tablets, Smartphones und andere Vernetzungsprodukte erleichtert, fast genauso viele sind aber auch vom Gegenteil überzeugt. (dpa/tc)