"Karriere ohne Schleimspur"
5 Irrtümer über den Karriere-Aufstieg
"KarriereKarriere ohne Schleimspur" hat der Diplom-Psychologe Christoph Burger sein Buch genannt. Darin erläutert er, wie man im Beruf Charakter zeigt, Erfolg hat und Karriere und Privatleben in Einklang bringt. Für das Buch hat Burger unter anderem 85 Arbeitnehmer dazu befragt, wie man ihrer Meinung nach erfolgreich Karriere macht. Mit insgesamt 40 Testfragen prüfte er das Karriere-Know-how und spricht in der Auswertung von einem "erschreckend lückenhaften Wissen" der Umfrageteilnehmer, von denen zwei Drittel über Führungserfahrung verfügen. Alles zu Karriere auf CIO.de
Aus Basis der Testfragen hat Christoph Burger große Karriere-Irrtümer zusammengestellt. Die folgenden fünf Aussagen mussten die Testteilnehmer als richtig oder falsch bewerten. Bei der Beantwortung der Fragen entschieden sich nur zwischen sieben und 19 Prozent der Befragten für die jeweils richtige Antwort:
1. Nur akzeptable Leistungen: "Wer Menschen sehr gut für sich einnehmen kann und außerdem akzeptable Leistungen bringt, hat beste Chancen, die interne Karriereleiter nach oben zu klettern." Diese Aussage ist nach Meinung von Burger falsch. "Intern werden Leistungen sehr sicher eingeschätzt. Wer sich hauptsächlich gut verkaufen kann, fällt daher durch. Der sollte es lieber extern versuchen", sagt er. Dort hätten gute Selbstpromoter bessere Chancen, denn wie die Leistungen im Detail wären, lasse sich von Externen schlecht beurteilen.
2. Schlechte Chefs: "Chefs, die ihr Geschäft nicht beherrschen, sind ein schlechter Maßstab. Karrierewillige Mitarbeiter sollten sich eher am wahren Nutzen für ihr Unternehmen orientieren, als an ihren schlechten Chefs." Auch diese Aussage hält Christoph Burger für falsch. "Chefs sind in Hierarchien immer der Maßstab", so Burger. Solange der Chef einem vorgesetzt sei, werde seine Leistung vom Unternehmen als ausreichend gut angesehen.
3. Beförderung: "Wer mehrmals befördert wird, wird früher oder später automatisch zum Topverdiener." Diese Aussage ist nach Meinung von Burger richtig. "Chefs verdienen immer mehr als ihre Mitarbeiter", sagt er. Wer mehrmals befördert werde, komme deshalb automatisch in den Bereich eines sehr guten Verdienstes.
4. Auslandsaufenthalt: "Auslandsaufenthalte sind in aller Regel ein geeignetes Mittel, um die Karriere zu fördern." Wer diese Aussage befürwortet, liegt nach Meinung von Diplom-Psychologe Christoph Burger falsch. "Auslandsaufenthalte können ein geeignetes Mittel sein. Sie können die Karriere aber auch hemmen", so Burger. Wenn man beispielsweise zu lange im Ausland bleibt, hat die Personalabteilung vielleicht keine passende Stelle mehr in der Zentrale parat. Ein Auslandsaufenthalt müsse daher sehr individuell betrachtet werden.
Fünf Jahre bis zum nächsten Karriereschritt
5. Die 5-Jahres-Regel: "Eine alte Karriere-Regel lautet: Bleibe jeweils ungefähr fünf Jahre beim Arbeitgeber. Das ist überholt." Christoph Burger betrachtet diese Regel überhaupt nicht als überholt. Im Gegenteil. "Wer einen Job neu beginnt, ist Anfänger und muss sich erst einmal einarbeiten. Er braucht ein bis zwei Jahre, bis er seine Aufgaben wirklich beherrscht. Dann kann er Leistung bringen und sich für einen Aufstieg bewähren", findet Burger. Frühestens nach drei Jahren sei es soweit: Die nächste Stufe könnte erklommen werden. "Drei Jahre ist sehr früh. Und ab sechs oder sieben Jahren auf derselben Stufe gilt für Aufstiegswillige, dass es höchste Zeit wird, weiter zu kommen", so Burger.
Christoph Burgers Buch "Karriere ohne Schleimspur - Wie Sie Charakter zeigen und trotzdem Erfolg haben" ist im Linde Verlag erschienen. Der Autor unterhält eine Praxis in Herrenberg bei Stuttgart und hat unter anderem als Jobcoach, Trainer, Projektleiter in der Weiterbildung und als Personalberater in Transfergesellschaften gearbeitet.