ProSiebenSat1-Projekt hakt
5 Kardinalfehler beim IT-Outsourcing
Rundum sorglos gibt es nicht
"Fabrik bestellen und Boutique abrufen, das kann nicht funktionieren", sagt der CIO. Wenn die Kosten der Hauptgrund für das OutsourcingOutsourcing sind, kommen beim Provider Standard-Produkte und Standard-Services zum Einsatz. "Maßgeschneiderte Lösungen darf man nicht im Basispaket erwarten - dafür haben die Dienstleister ja den Change Request erfunden", meint König. Werde nach einer bestimmten Laufzeit etwa das flexible Business-Wachstum wichtiger als der Kostenaspekt, steige zwangsläufig der Aufwand. Spannungen im Verhältnis von Auftraggeber und Auftragnehmer sind programmiert und beileibe nicht überraschend. "Die Schuld daran muss man beim Kunden suchen, wenn dieser unterwegs die Richtung wechselt." Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Unternehmen |
ProSiebenSat.1 Media AG |
Hauptsitz |
München/Unterföhring |
Umsatz |
3 Milliarden Euro (2010) |
Ebit |
669,6 Millionen Euro (2010) |
Mitarbeiter |
4749 (vollzeitäquivalente Stellen am 31.12.2010) |
Ranking |
Platz 220 der umsatzstärksten Unternehmen in |
My mess for less
"Wenn Sie parallel zur Transition noch Ihre Hausaufgaben im Bereich Configuration-Management oder beim Re-Engineering der Architektur machen müssen, werden Sie scheitern." Nicht der Dienstleister ist zuständig, im Zuge des Übergangs alles zu ordnen, zu optimieren und zu dokumentieren, um Kostenvorteile zu erzielen. "Die Transition eines aufgeräumten Systems ist schon schwierig genug", sagt CIO König. Zwar könne man den Dienstleister auf Projektbasis beauftragen, die Verfügbarkeit der Applikationen zu verbessern - "das frisst aber einen Teil der Ersparnis auf". Der Provider übernimmt den Zustand, den er vorfindet, und optimiert ihn - nach eigenen Kostengesichtspunkten.
IT-Kennzahlen |
|
IT - Mitarbeiter |
IT+Operations circa 350 inhouse |
IT-Budget |
circa 70 Millionen Euro |
CIO |
Andreas König |
IT-Benutzer |
nahezu alle Mitarbeiter |
Papier ist geduldig
"Aus 20 Seiten mit harten Anforderungen werden in den Verhandlungen schließlich 1000 Seiten rechtlich sicherer Text." Selbst wer gut vorbereitet und mit klar strukturierten Anforderungen an Service-Levels in die Diskussion einsteigt, läuft Gefahr, dass seine Ziele verwässert werden. "Die Erfahrungen der Gegenseite mit Verhandlungen darf man als Kunde nicht unterschätzen", warnt CIO König. Gerade bei langer Vertragslaufzeit stoßen juristische Konvolute, in denen vermeintlich alles geregelt ist, rasch an ihre Grenzen. Schließlich ändern sich Technologien, Volumina und Anforderungen grundsätzlich immer schneller als angenommen. "Das Setup der Rollen - wer tut was - ist daher wesentlich wichtiger als der Versuch, im Voraus alles für die Ewigkeit festzuschreiben." Im Idealfall gibt es keinen Vertrag, sondern lediglich ein Agreement über die partnerschaftliche Zusammenarbeit. "Für diese Flexibilität muss man natürlich mehr zahlen, denn das ist der Maßanzug und nicht mehr Commodity."