IT-Leadership
5 neue Rollen, die CIOs einnehmen müssen
5. Rolle: Chief Inspiration Officer
Heute müssen CIOs im Wesentlichen dem C-Level und den Abteilungsleitern erklären können, welche Technologien ihr Unternehmen voranbringen können. Das wird in Zukunft nicht mehr genügen: Es gilt das ganze Unternehmen zu erreichen und zu begeistern. IT-Chefs brauchen eine digitale Vision für ihr Unternehmen, und die muss motivierend und inspirierend sein.
Die Fähigkeit zu inspirieren stehe in einem direkten Zusammenhang mit der Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, meint Hitachi-Vantara-Managerin Lahti. CIOs stünden vor der Aufgabe, Technologie nicht nur erklären zu können, sondern auch aufzuzeigen, was damit möglich ist und wie sie die Gesellschaft verändern oder wenigstens das Geschäft beflügeln kann. Als Beispiel nennt sie ein Projekt in Australien, wo Forscher Petabytes an Scan-Aufnahmen von Gehirnen speichern und analysieren, um der Alzheimer-Krankheit auf die Spur zu kommen.
"Gelingt es dem IT-Chef, den Menschen die Zusammenhänge zu erklären, werden sie inspiriert sein, sich auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren", sagt Lahti. Da aber viele CIOs eine reine Technikkarriere zurückgelegt hätten, fehle ihnen oftmals die Fähigkeit des Storytellings. Eine Geschichte gut und überzeugend zu erzählen, sei alles andere als trivial. "In den vergangenen zehn Jahren haben es viele CIOs geschafft, sich vom Geekspeak zu lösen. Jetzt, wo maschinelles Lernen und KI anliegen, wird es eine Herausforderung sein, nicht wieder in die Tech-Sprache zurück zu verfallen."
Ron Guerrier, der viele Jahre lang zu den hochrangigen Technologie-Führungskräften von Toyota zählte und heute für Innovation und Technologie im US-Staat Illinois verantwortlich ist, sieht CIOs hier in einer ähnlichen Rolle wie gute externe Berater, deren Ziel es sei, Entscheidungen zu beeinflussen. Wie die Consultants müssten IT-Leader Geschichten lebendig und glaubhaft "in einem Fünf-Seiten- statt einem 50-Seiten-Deck" erzählen können. CIOs müssten als Technologie-Evangelisten auftreten und die Geschäftsstrategie in ihren Geschichten verankern können.
Wie kommt man dorthin? Durch Praxis, sagt Guerrier. "Als ich bei Toyota war, habe ich Toastmasters unterstützt", sagt er. "Es klingt seltsam, dass ein Technologie-Typ wie ich Menschen sponsert, die öffentliches Reden üben, aber das war meine volle Absicht." Es sei wichtig gewesen, Leuten, die an Tech-Talk gewöhnt sind, ein Forum zu geben, in dem Sie sich entwickeln und über den Tellerrand der IT hinaus ihre Wirksamkeit testen und aufbauen können.