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7 Vorurteile gegen Cobol

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Die Entwicklung erfolgt in der Regel auf verteilten Systemen mit modernen integrierten Entwicklungsumgebungen wie Visual Studio oder Eclipse. Diese stellen zeitgemäße Methoden und Techniken wie Intellisense zur automatischen Vervollständigung bei der Bearbeitung von Quellcode bereit.

Cobol nicht in moderne IT integrierbar

Vorurteil 4: Cobol kann nicht in aktuelle Technologien integriert werden. Falsch: Mit modernen Cobol-Compilern lässt sich entweder nativer Code für Windows, Unix und Linux generieren oder es werden Managed-Code-Formate erzeugt. Dazu zählen die Common Intermediate Language (CIL) für .NET unter Windows oder Java Byte Code für die JEE-Welt. Auf diese Weise werden Cobol-Programme ist nahtlos in moderne Technologien integriert und unterscheiden sich zur Laufzeit praktisch nicht mehr von einem Java- oder C#-Programm.

Vorurteil 5: Cobol kann die Vorteile der Objektorientierung nicht nutzen. Auch diese Ansicht ist falsch. Seit der Verabschiedung des aktuellen Standards im Jahr 2002 unterstützt Cobol eine objektorientierte Programmierung. Diese wird häufig für die Anbindung an andere Sprachen wie Java oder C# genutzt. Der aktuelle Cobol-Standard unterstützt zudem internationale Zeichensätze einschließlich Unicode.

Cobol-Entwickler: Zu wenige und zu alt

Vorurteil 6: Es ist schwierig an Cobol-Entwickler zu kommen. Diese Feststellung lässt sich nicht vom Tisch wischen. Laut Computerworld-Studie klagen 22 Prozent der befragten Cobol-Anwenderfirmen darüber, dass keine Cobol-Spezialisten auf dem Markt sind. Micro Focus argumentiert, dass Softwareentwickler, die bereits eine andere Programmiersprache beherrschen, sich schnell in Cobol einarbeiten könnten. Einfach scheint es aber nicht zu sein, junge Entwickler für Cobol zu begeistern. So fand die oben zitierte Studie heraus, dass 22 Prozent der Cobol-Entwickler über 55 Jahre alt sind, mehr als die Hälfte ist 45 oder älter.

Vorurteil 7: In der Praxis ist es einfacher und kostengünstiger Anwendungssoftware in Java oder C neu zu schreiben, als weiterhin bestehende Cobol-Anwendungen zu pflegen. Das Gegenteil sei der Fall: Vorhandene Cobol-basierte Business-Logik lässt sich einfach kapseln, auf andere Systeme verlagern und dort im Verbund mit Java- oder C#-Programmen betreiben.

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