Strategische Defizite bei Personalmanagern

Im HR-Bereich ist Outsourcing nicht in

20.07.2004
Von Detlef Scholz
Die Auslagerung von HR-Leistungen hat derzeit keine Priorität für die Personalfachleute. Nur etwa jedes vierte Unternehmen hat HR-Leistungen outgesourct. Das zeigt die Studie "Personalstrategie und Organisation der Personalarbeit" der Managementberatung Kienbaum.

Der Outsourcing-Grad, das heißt der Anteil der ausgelagerten Leistungen an den Gesamtleistungen, liegt durchschnittlich bei etwa zwölf Prozent. Über 40 Prozent der Firmen lassen bestimmte HR-Leistungen durch Shared-Service-Center abdecken. So werden zusammengelegte Ressourcen verschiedener Geschäftseinheiten oder Tochterfirmen bezeichnet.

In mehr als 70 Prozent der Unternehmen ist die Personal- in der Unternehmensstrategie verankert. Umgekehrt nimmt aber nur rund die Hälfte der HR-Bereiche Einfluss auf die Unternehmensstrategie. Für fast jedes dritte Unternehmen hat die strategische Ausrichtung der Personalarbeit höchste Priorität.

Nur die Hälfte aller Personalabteilungen definiert allerdings konkrete Ziele. Im Gegensatz dazu gaben rund 70 Prozent an, über eine ausgeprägte Strategieorientierung des HR-Bereichs (Human Ressources) zu verfügen.

In den befragten Personalabteilungen mangelt es aber nicht nur an konkreten Zielen. Über die Hälfte der Befragten besitzt keinen ausführlich dokumentierten Produkt- und Leistungskatalog. Fast 50 Prozent der Firmen definieren ihre Personalprozesse nicht. Da ein Personaler im Durchschnitt 88 Mitarbeiter betreut, sind Standardisierungen und konkrete Vorgaben beziehungsweise Definitionen durchaus sinnvoll.

"Als problematisch erweist sich die Ableitung konkreter HR-Ziele aus der Personalstrategie. Diese Tatsache läuft dem Trend zuwider, dass HR-Abteilungen ihren Wertschöpfungsbeitrag klar aufzeigen müssen. Nur wenn Ziele aber klar formuliert und verfolgt werden, ist die Leistung der Personalmanager wirklich messbar", sagt Walter Jochmann, Geschäftsführer bei Kienbaum. Aus Sicht der HR-Experten ist die Geschäftsleitung in 41 Prozent der Unternehmen jedoch mit der Wertschöpfung durch die Personalarbeit sehr zufrieden.

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