Nach der Kündigung
Abschied mit Stil - das gibt es bei der Kündigung zu beachten
Auch wenn man sich vielleicht gegen diesen Gedanken sträubt, rät die Expertin zu einer Abschiedsfeier. "Eine Abschiedsfeier ist wichtig – auch für die eigene Psyche. Erst wenn etwas abgeschlossen ist, kann auch ein Neuanfang gelingen. Aber nicht zu groß und nicht zu lang." Am besten lade man zu einem Glas Sekt, einem Snack und halte eine kurze Abschiedsrede. Darin würde Sabine Hildebrandt-Woeckel das Gute hervorheben und sagen, dass sie sich auf die neue Herausforderung freue. Boykottiere der Arbeitgeber den Abschied, könne man auch ins Bistro um die Ecke laden.
Ein weiterer ungeliebter Termin vor dem Jobwechsel ist das so genannte Abschiedsgespräch mit dem Chef. Anders als bei der Feier rät die Expertin hier ab. "Wenn es möglich ist, sollte man das Abschiedsgespräch mit dem Vorgesetzten vermeiden. Denn das wird häufig genutzt, um den scheidenden Mitarbeiter auszuhorchen", sagt sie. Bestehe der Chef auf den Termin, nicht in die Meckerfalle tappen, sondern lieber aktiv fragen, wie der Vorgesetzte einen empfunden hat und was man künftig besser machen könnte. Man sollte immer versuchen, positiv auseinanderzugehen.
Idealerweise bewahrt man sich diese positive Einstellung für die gesamte Zeit von der Kündigung bis zum Abschied. "Auch wenn es die Monate nach der Kündigung schwerfällt, sollte man sich um eine positive Einstellung bemühen und auf keinen Fall die Dinge sagen, die man schon immer sagen wollte", rät Sabine Hildebrandt-Woeckel. Auch bei Übergabe und Informationsweitergabe an den Nachfolger sollte man immer kooperativ bleiben. Der Eindruck aus dem letzten Vierteljahr sei der Eindruck, der bleibe.
Den Wechsel in sozialen Netzwerken kommunizieren
Nicht nur der ehemalige Microsoft-CIO Tony Scott musste entscheiden, zu welchem Zeitpunkt er seine Profile in sozialen Netzwerken aktualisiert. Zahlreiche Angestellte verfügen über Profilseiten bei Xing, Linkedin und Facebook, auf denen sie auch Angaben zu ihrem Arbeitgeber hinterlegt haben. "In den sozialen Netzwerken sollte man seinen Wechsel erst dann kommunizieren, wenn alles geklärt ist und der Vorgesetzte und die Kollegen informiert sind", so die klare Empfehlung von Sabine Hildebrandt-Woeckel. Auch hier sollte man sachlich bleiben und auf Negativkommentare verzichten.
Zu diesem Thema hat unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com vor kurzem Steve Nicholls befragt, Autor des Buches Social Media in Business. Auch er rät eindringlich, den Wechsel in sozialen Netzwerken erst zu kommunizieren, wenn alle notwendigen Absprachen mit dem Arbeitgeber getroffen sind. Bei der Angabe zu den Gründen für diese Entscheidung und Details zum neuen Job empfiehlt Nicholls Zurückhaltung. Allerdings sollte man bei Antritt der neuen Aufgabe auch die beruflichen Informationen zum Job auf seinen Social Media-Profilen bei Xing, Linkedin, Twitter, Facebook und Google+ aktualisieren.
Nicholls rät zudem, sich virtuell mit den neuen Kollegen zu vernetzen. Auch bereits vor dem ersten Arbeitstag im neuen Job. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich jedoch sicherlich, mit dem neuen Arbeitgeber abzuklären, wann das Team über den Wechsel informiert wird und die neuen Kollegen erst dann zu kontaktieren.
- Mehr Mobilität?
Überdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein. - Keine Katastrophe
Ist die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe. - Der Flurfunk
Reagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst. - Absichern?
Verlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint. - Haltung bewahren
Hängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung. - Außen vor
Informieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten. - Präsenz zeigen
Stellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten. - Externe Unterstützung
Nehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist. - Profilieren Sie sich
Wenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten. - Eine gute Bewerbung
... ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen. - Eigenwerbung stinkt?
Das war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater. - Bereit sein
Besorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis. - Ups, zu spät ...
Wenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen. - Viele Wege führen zum neuen Job
Nutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich. - Hilfreich: ein langer Atem
Befassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde. - Falsche Kompromisse?
Bei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen. - Im Guten trennen
Ist die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung. - Es ist soweit
Wenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker. - Neu ankommen
Agieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu. - Los gehts!
Nehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu!