Anlässlich der Preisverleihung auf dem Euroforum-Kongress "Strategisches IT-Management" sagte Jury-Mitglied Matthias Karlshaus, Präsidiumsmitglied des VOICE e.V. und bei der Nord/LB für IT-Großprojekte verantwortlich: "Wir wollten die IT des ADAC ja nicht in Sippenhaft nehmen." - Zumal die Jury ihre Entscheidung für den Preisträger längst getroffen hätte, bevor der Automobil-Club Negativ-Schlagzeilen machte.

Weinrauch selbst kommentierte seine Auszeichnung mit den Worten: "Wir brauchen auch mal eine gute Nachricht." Die vierköpfige Jury, zu der neben Karlshaus auch der St. Gallener Wirtschaftdinformatiker Walter Brenner sowie die CIOs Michael Neff (RWE) und Jürgen Krusch (Deutsche Bank Bauspar) zählen, begründete ihre Wahl folgendermaßen: Weinrauch habe eine "vielschichtige Steuerungsstruktur geschaffen". Zudem stelle er den Menschen in den Mittelpunkt, was "eine mutige Entscheidung" sei.

Statt eines Fünf-Jahres-Plans vertrete der ADAC-CIO quasi eine "Zen-Philosophie", ergänzte Karlshaus. Er setze auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess - nach dem Motto: "Der Weg ist das Ziel".

Von der Ersatzbank zur Nummer 10

Neben dem Haupt-Award vergab das "Handelsblatt" noch einen zweiten Preis: für herausragende Leistungen der IT im Mittelstand. Den durfte Josef Richter, CIO der Hoerbiger Group, entgegennehmen. Der mittelständische Anbieter von Kompressor- und Antriebstechnik sowie Automation sei mit einem überschaubaren IT-Team weltweit präsent, so die Jury. Und Richter habe die IT, wie er selbst es ausdrücke, "von der Ersatzbank zurm Spielgestalter, also der Nummer 10" befördert, indem er dafür sorgte, dass seine Mitarbeiter untereinander und mit dem Business optimal vernetzt seien.