Cloud Computing


CMS, CRM und Website

Airport Nürnberg checkt in Amazon-Cloud ein

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Die CMS und CRM-Systeme von Infopark sind nach wie vor auch als On-Premise-Lösungen erhältlich – der Trend geht nach Witts Einschätzung aber eindeutig Richtung Cloud. Zurzeit nutzen noch etwa 90 Prozent der Infopark-Kunden die On-Premise-Versionen. In Gesprächen mit seinen Kunden verzeichnet er aber großes Interesse am Cloud-Angebot. Er rechnet damit, dass im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre mindestens die Hälfte der Kunden auf die Cloud-Versionen umsteigen wird.

Bessere Kundenbindung über die Website

"Websites werden immer dynamischer und zunehmend applikationsgetrieben", sagt Thomas Witt von Infopark.
"Websites werden immer dynamischer und zunehmend applikationsgetrieben", sagt Thomas Witt von Infopark.
Foto: Infopark

„Die Internet-Präsenz von Unternehmen dient immer weniger der reinen Selbstdarstellung; Websites werden heute zunehmend dynamischer und applikationsgetrieben“, sagt er. Deshalb würden Unternehmen auch vermehrt ihre Websites an Provider auslagern. „Eine einfache Internet-Site verursacht relativ wenig Aufwand – aber Websites mit einer Vielzahl von Applikationen und Datenschnittstellen gehören bei den meisten Unternehmen sicher nicht mehr zum Kerngeschäft.“

Das bestätigt Airport-Manager Käser: Über die zahlreichen komplexen Datenschnittstellen zu Wetterinformations- und Flugplansystemen sowie zur mobilen Anbindung etwa zu SMS-Fluginformationen für Passagiere hinaus ist die Website für den Flughafen ein zentrales Medium für die Lead-Generierung und für personalisierte Dienste. So hat man unter anderem mit dem Management der 8000 Parkplätze des Nürnberger Flughafens das Ziel erreicht, die Einnahmen erheblich zu steigern: „Die Website ist jetzt E-Commerce-fähig, und wir können die Preise für Parkplätze jetzt flexibel nach Angebot und Nachfrage gestalten“, sagt Käser. Mit dem Web-CRM ist es darüber hinaus möglich, regelmäßige Parkplatz-Nutzer zu identifizieren und ihnen gezielte Angebote zu machen.

Der Airport Nürnberg ist für die Fluglinie Air Berlin das Drehkreuz für Nordafrika und die kanarischen Inseln - und deshalb besonders von Umsatzeinbußen durch den arabischen Frühling betroffen.
Der Airport Nürnberg ist für die Fluglinie Air Berlin das Drehkreuz für Nordafrika und die kanarischen Inseln - und deshalb besonders von Umsatzeinbußen durch den arabischen Frühling betroffen.
Foto: Airport Nürnberg

Dabei steht der Manager unter erheblichem Kostendruck. Mit jährlich 4,2 Millionen Passagieren und über 100.000 Tonnen Luftfrachtumschlag gehört der Airport Nürnberg zu den Top 10 der deutschen Verkehrsflughäfen. Doch hat das mittelständische Unternehmen mit rund 1000 Mitarbeitern in den letzten Jahren mehrere Rückschläge verkraften müssen: 2008 und 2009 die Finanz- und Wirtschaftskrise, die die Fluggastzahlen überall sinken ließ, im letzten Jahr dann die isländische Vulkanasche, vor allem aber die Folgen des arabischen Frühlings, die auf den Umsatz des Airport Nürnberg drückten.

Denn der Flughafen ist für die Fluggesellschaft Air Berlin das Drehkreuz für die Kanarischen Inseln und Nordafrika. Passagiere aus ganz Deutschland steigen hier für den Ferienflug in den Süden um. Der arabische Frühling mit zeitweiligen Unruhen in Nordafrika hat zu schweren Turbulenzen im nordafrikanischen Touristikgeschäft und sinkenden Passagierzahlen geführt, wobei Nürnberg besonders betroffen war.

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