Dynamic Perspective, Firefly und Mayday
Amazon Fire Phone im Praxistest
Nichts zu beanstanden gibt es allerdings bei der Verarbeitung des Fire Phones. Es knarzt nichts, verbiegen ist kaum möglich, die Materialen fühlen sich sehr wertig an. So besteht nicht nur die Vorderseite aus Gorilla Glas 3, auch die Rückseite verfügt über dieses Material. Der Rahmen ist mit einem gummierten Material umzogen, welches eine gute Griffigkeit ermöglicht. Die Kanten bei der Glaseinfassung fühlen sich an der Vorder- und Rückseite allerdings etwas scharf an. Alle Schalter am Fire Phone sind aus Aluminium, wackeln tut hier nichts.
Menü-Karussell: Prinzipiell gut, aber doch verwirrend
Amazon lehnt die Bedienung des Smartphones an seine Fire TabletsTablets an. So zeigt das auf AndroidAndroid basierende Betriebssystem Fire OS 3.6.2 mit seinem sogenannten Menü-Karussell immer nur ein großes App-Symbol im oberen Bildschirmdrittel an. Unterhalb des App-Symbols werden gleich die Inhalte und letzten Aktionen des Programms angezeigt. Bei der Mail-App gibt es so die letzten E-Mails zu sehen, der Silk Browser blendet die zuletzt besuchten Seiten ein und beispielsweise der Amazon Shop zeigt Kaufempfehlungen an. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de
Beim Scrollen des Karussells durch die Apps mit dem Daumen gibt es im Einhandbetrieb ein paar Stolpersteine. Erstens darf man nicht zuweit am Rand links oder rechts beginnen, sonst werden die Schnellmenüs geöffnet. Zum anderen funktioniert das Scrollen nur beim Tipp auf das App-Symbol. Wischt man darunter im leeren oder durch App-Aktionen belegten großen Bildschirmbereich, so passiert nichts.
Das Menü-Karussell rotiert nicht um 360 Grad, sondern endet ganz rechts mit der am längsten nicht mehr verwendeten App. Ganz links, am Startpunkt also, zeigt Fire OS die zuletzt verwendete App an. Das ist einerseits praktisch, weil die am häufigsten benutzen Apps sich immer am Anfang des Karussells befinden, andererseits aber schnell verwirrend, wenn auf einmal eine nur selten aufgerufene App ganz vorne im Menü-Karussell ist. Praktischerweise gibt es aber die Funktion, Apps vorne im Karussell zu platzieren. Hierzu bleibt man mit dem Finger eine Sekunde auf dem App-Symbol, dann wird die Option Vorne fixieren eingeblendet. Nichtsdestotrotz bleibt das Konzept etwas gewöhnungsbedürftig.
Schneller als mit dem Karussell ist man aber bei der Navigation zwischen den Apps mit dem QuickSwitch. Hierzu drückt man die Taste Startseite unterhalb des Displays zweimal kurz hintereinander. Jetzt werden wie in Apples iOS beim App-Umschalter (Doppeltipp auf die Hometaste) die zuletzt verwendeten Apps chronologisch von links nach rechts als kleine App-Symbole dargestellt. Ein Wisch nach links und rechts scrollt die Apps durch, zum Schließen eines Programms wird dieses nach oben weg gezogen - analog zu iOS.
Wie von Android und iOS gewohnt gibt es aber auch bei Fire OS unten am Bildschirm ein sogenanntes Dock, wo sich vier individuelle Apps ablegen lassen - typischerweise Telefon, Nachrichten, E-Mail und Browser. Zieht man das Dock mit dem Finger nach oben, so werden alle installierten Apps angezeigt. Android-Nutzer finden diese Ansicht gleich sehr vertraut. Ebenfalls von Android gewohnt gibt es bei einem Wisch vom oberen Displayrand nach unten Zugriff auf Funktionen wie Flugmodus, WLAN, Bluetooth oder Taschenlampe.