Goodreads-Mitglieder verärgert
Amazon kauft Bücher-Community
Bekannt ist dagegen der Unmut sehr vieler Goodreads-Mitglieder. Auf der Facebook-Seite von Goodreads soll sich laut einem Bericht des amerikanischen Online-Magazins "Salon" die übergroße Mehrheit der Mitglieder, die dort einen Kommentar zum Verkauf verfasst haben, sehr negativ geäußert haben. Tenor: Die Zeit der freien Buchliebe ohne Vermengung mit dem üblen Kommerz sei vorbei. Ins gleiche Horn stoßen die Feuilletonisten – die FAZ titelte zum Beispiel am 30. März 2013: "Eine schlimme Bescherung".
Unübersichtlicher Büchermarkt
Die Meinungshoheit im Büchermarkt – zunächst in dem der USA – ist in der Tat unübersehbar. Amazon hatte mit "Shelfari" schon ein ähnliches Internet-Forum übernommen und ist auch an "LibraryThing" beteiligt. Gleich mehrere große Leserforen zu besitzen, wird nicht ohne Konsequenzen für den Markt bleiben. Viele Verlage hängen schon jetzt von der Präsenz auf den Amazon-Webseiten und von den Leserempfehlungen ab.
Irgendwann werden die drei eingekauften Communities wohl mit den Amazon-Bücherseiten "verlinkt" werden, oder man kann auf deren Webseiten direkt etwas bei Amazon bestellen. Zumindest der Qualität der Leserkommentare bei Amazon könnte das eigentlich nur gut tun. Und auch mancher Verlag wird etwas mehr verkaufen können. Zu Kulturpessimismus und Weltuntergangsstimmung besteht eigentlich kein Anlass.