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Goodreads-Mitglieder verärgert

Amazon kauft Bücher-Community

05.04.2013
Von Hartmut  Wiehr
Amazon hat jetzt die Bücher-Community Goodreads gekauft. Deren Mitgliedern gefällt das gar nicht.

Die Geschichte des erst 2007 gegründeten Online-Forums für Bücherfreunde ist eine typische amerikanische Start-up-Geschichte. Mit einem Startkapital von 100.000 Dollar, das neben anderen Geldgebern der Investor Jon Callaghan mit seiner Finanzierungsgesellschaft "True Ventures" zur Verfügung gestellt hatte, gründeten Otis Chandler und seine Frau Elizabeth Khuri Chandler "Goodreads". Hier können Bücherfreunde Listen ihrer Bibliotheken einstellen, sich über ihre bevorzugte Lektüre austauschen, selbst Rezensionen verfassen, oder auch mit Autoren in direkten Kontakt treten. Mitglieder haben freien Zugang zu allen Inhalten.

Die Web-Community Goodreads ist innerhalb von fünf Jahren auf 16 Millionen Mitglieder angewachsen. Für Amazon ein lohnender Kauf.
Die Web-Community Goodreads ist innerhalb von fünf Jahren auf 16 Millionen Mitglieder angewachsen. Für Amazon ein lohnender Kauf.
Foto: Goodreads

Bis heute haben sich 16 Millionen Menschen in diesem Social Network registriert, hauptsächlich in den USA. In dieser nicht-kommerziellen Gemeinschaft zu Gehör zu kommen und Einfluss zu gewinnen – sprich letztlich Bücher (gedruckt oder als eBook) zu verkaufen –, war gerade auf dem amerikanischen Markt wichtig geworden. Schließlich musste 2011 die nach Barnes & Noble zweitgrößte Buchladenkette Borders schließen, und viele unabhängige Buchläden sind ebenfalls verschwunden. In diesem Umfeld war der Erfolg von Goodreads mehr als ein Hoffnungsschimmer für den HandelHandel. Top-Firmen der Branche Handel

Das Interesse an Büchern ist keineswegs tot, auch in den USA nicht. Und ein Online-Konzern wie Amazon ist nicht zuletzt mit diesem Produktsegment so schnell gewachsen. Auch auf Amazons Buchseiten finden sich individuelle Buchbesprechungen oder Empfehlungen, meistens von der positiven Sorte. Ab und zu stößt man auch auf negative Stellungnahmen, Lobhudeleien überwiegen aber und hinterlassen häufig keinen objektiven Eindruck. Hier wird viel getürkt und gepusht.

Goodreads pochte bisher auf Unabhängigkeit

Anders bei Goodreads. Hier sind Leute dabei, die mit viel Interesse und Herzblut in der Welt der Bücher zuhause sind. Beides zusammenzuspannen – Kommerz und Passion – macht also durchaus Sinn. Goodreads hatte bisher darauf verzichtet und auf seine Unabhängigkeit gepocht. Vom Standpunkt des Retailers AmazonAmazon aus ist es dagegen nur konsequent, sich solch eine große Leserbasis zu Nutze zu machen. Wie genau das geschehen soll, ist momentan noch nicht bekannt gegeben worden. Alles zu Amazon auf CIO.de

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