Netzausbau
An jedem vierten Haushalt ist Glasfaser verfügbar
Schon bei etwa jedem vierten Haushalt (26 Prozent) lag Ende Juni Glasfaser in der Straße, wie aus einer am Dienstag publizierten Marktanalyse des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (Breko) hervorgeht. Ende 2020 betrug der Wert noch 17,7 Prozent und Ende 2021 23,1 Prozent. "Der Ausbau rollt, die Branche kommt ihrer Selbstverpflichtung nach: Wir bauen Glasfaser mit großer Geschwindigkeit aus", sagte der Breko-Präsident Norbert Westfal.
Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, in Deutschland bis Ende 2025 eine Glasfaser-Abdeckung von 50 Prozent zu erreichen. Nach Schätzung der Studienautoren, die sich bei ihrer Analyse auf Angaben von mehr als 200 Netzbetreibern stützten, ist das zwar möglich, aber nicht sicher. Den Glasfaser-Anteil an den Haushalten, Unternehmen und Behörden schätzten sie je nach Auswirkung negativer Faktoren Ende 2025 auf 40 bis 53,5 Prozent.
Schnellere Genehmigungsverfahren gefragt
Damit das Ziel erreicht werde, müssten zum Beispiel dringend Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, forderte Westfal. Die Verwaltung müsse endlich umfassend digitalisiert werden. "Die Faxgeräte in den Ämtern müssen endlich der Vergangenheit angehören", sagte der Verbandspräsident. Zudem betonte er die Bedeutung alternativer Verlegemethoden, bei denen nicht so tief gebuddelt werden muss und die schneller vonstatten gehen.
Glasfaser-Internet ist deutlich schneller als Verbindungen über Telefonleitungen (VDSL). Gigabit-Speed schaffen zwar auch Fernsehkabel, Glasfaser gilt aber als stabiler. Surfen abends viele Nachbarn im Netz und streamen Filme, sinkt die Datenübertragungsrate nicht so stark wie bei TV-Kabeln. In der Regel sind Glasfaser-Anschlüsse aber relativ teuer.
Die Studie zeigt auch, dass es bei der Nutzung von Glasfaser noch Luft nach oben gibt. Nur knapp die Hälfte der Haushalte, bei denen Glasfaser bis zum Haus liegt, hat entsprechende Verträge. Der Verband Breko ist aber zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Glasfaser angesichts des rasant steigenden Datenbedarfs im Digitalzeitalter anziehen wird. (dpa/rs)