Application Performance Management
Anwender halten nichts von Performance-Tools
Die größten Schwierigkeiten beim Erkennen von Performance-Problemen sehen die befragten IT-Manager bei den Themen Virtualisierung (44,7 Prozent) und heterogenen Entwicklungsumgebungen (37,4 Prozent), gefolgt von Cloud Computing mit 28,6 Prozent Nennungen. Vergleichsweise unkompliziert sind danach SOA- (18,9 Prozent) und SaaS-Environments (11,7 Prozent).
Der Druck auf die IT wächst
Der Druck, den das Management auf die IT-Abteilungen ausübt, nimmt zu, konstatiert die IDG-Studie. "Immerhin 58,1 Prozent der Befragten bemängeln unrealistische Projektlieferzeiten für die Fertigstellung neuer Software-Releases. Fast genau so viel Befragte sind der Meinung, dass der Druck, der vom Management ausgeübt wird, die Qualität der Software negativ beeinflusst. Trotz dieses wachsenden Zeitdrucks erhalten die IT-Abteilungen "nicht immer" die nötige Unterstützung vom Management. Immerhin jeder Fünfte (21,6 Prozent) ist der Meinung, dass ihr CIO oder der zuständige IT-Manager die Bedeutung eines effektiven APMs noch gar nicht erkannt hat.
Aber auch diejenigen, die das schon wissen, sind in der Mehrzahl unzufrieden mit den Tools. Die Unzufriedenheit basiere darauf, heißt es in der Studie, dass traditionelle APMs nicht effektiv seien, "weil sie dafür konzipiert wurden, um Aussagen zu treffen, in welchem Zustand sich eine Applikation befindet". Neuere Lösungen dagegen fokussierten auf Antwortzeiten, um die Reaktionszeiten vom Webserver über den Middle-Tier-Server bis auf die Datenbank und zurück aufzuzeichnen. Allerdings seien auch diese Lösungen nicht dafür ausgelegt zu analysieren, was mit den einzelnen Transaktionen innerhalb der Anwendungen passiert. Hier sei das Transaction Trace Performance Management das Mittel der Wahl. "Das Tracing sämtlicher Transaktionen, die eine Applikation ausführt, ermöglicht eine punktgenaue Problemanalyse und damit das Verstehen davon, wo und weshalb ein Stabilitäts- und Performance-Problem aufgetreten ist." Wichtig ist auch die Einsatzfähigkeit der APM-Tools über den gesamten Application-Lifecycle. So kommen alle IT-Abteilungen an genau die Informationen, die sie benötigen. So trage die APM-Lösung dazu bei, die Kommunikation unter den Abteilungen zu verbessern; immerhin 65 Prozent der Befragten äußerten sich kritisch über die Qualität der Prozesse und die mangelnde Kommunikation zwischen den Abteilungen als Grund für schlechte Software-Qualität.
Das führe auch dazu, dass die Problemanalyse und die Problemlösung im Application-Lifecycle zu spät erfolgten. Nicht mal ein Drittel (31,9 Prozent) aller Fehler würden bereits bei den Tests entdeckt; mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) fallen dagegen erst in der Live-Phase einer Anwendung auf. Dann aber ist die Fehlerbehebung am aufwändigsten und Zeit für andere Dinge, zum Beispiel Neuentwicklungen, geht verloren.
Für die APM-Studie 2009 hat die IDG Business Media GmbH (u.a. COMPUTERWOCHE, Tecchannel, CIO, CFOworld) im Zeitraum Juli bis August insgesamt rund 260 IT-Entscheider befragt. Alle Teilnehmer waren Besucher der Online-Portale von Computerwoche, CIO und TecChannel.