Schwere Zeiten für Nischen-Anbieter

Anwendungs­integration treibt Software-Industrie

24.03.2005
Von Ingo Butters

Zum einen konnten sie durch die Größe und Homogenität des US-Software-Markts eine solche Marktmacht aufbauen, dass sie weltweit Standards setzen oder zumindest beeinflussen können. Verstärkend wirkt sich der so genannte Netzwerkeffekt aus: Je mehr Anwender ein Produkt nutzen, desto attraktiver wird dieses für andere Anwender. Bedingt durch die geografische Konzentration funktioniert in den USA auch der Ideentransfer schneller – die Innovationszyklen verkürzen sich.

Zunehmend gelingt es den US-Software-Herstellern, standardisierte Lösungen über die Grenzen von Anwender- und System-Software hinweg anzubieten. Sie wandeln sich zunehmend vom Produkthersteller zum Lösungsanbieter mit einem breiten Portfolio.

Trend: kostengünstige Integration durch Web Services

Europäische Anbieter können da oft nicht mithalten. Sie müssen sich mit länderspezifischen juristischen und kulturellen Eigenheiten plagen. Trotz sich wieder aufhellender Konjunkturaussichten für die IT-Branche können sich bisher nur die großen Software-Häuser über eine bessere Auftragslage freuen. Kleinere, auf individuelle Lösungen spezialisierte Anbieter haben es dagegen nicht geschafft sich aus dem Negativtrend der letzten Jahre zu befreien. Auftragseingang und Umsatz liegen hier noch immer unter den Vorjahreswerten. Sie haben nicht die entsprechenden Kapazitäten und Produkte, die die Wirtschaft nachfragt.

Dort wird längst daran gearbeitet, die einzelnen Applikationen miteinander zu verbinden. Stichwort: Enterprise Application Integration (EAI). Nach Vorgaben der EAI-Anwendung werden nicht nur die einzelnen Applikationen, sondern die Geschäftsprozesse selbst neu ausgerichtet. Die dafür notwendigen Investitionen übersteigen nach Einschätzung von Analyst Heng allerdings das Budget vieler Unternehmen.

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