Schwere Zeiten für Nischen-Anbieter

Anwendungs­integration treibt Software-Industrie

24.03.2005
Von Ingo Butters
Um sechs Prozent jährlich legt der weltweite Software-Markt in den nächsten drei Jahren zu. Einer Analyse der Deutschen Bank zufolge profitieren von diesem Wachstum vor allem Anbieter, die integrierende, standardisierte Lösungen im Portfolio haben – über die Grenzen von System- und Anwendersoftware hinweg. Große Anbieter, vor allem aus den USA, können deshalb ihre Marktmacht weiter ausbauen, während sich kleinere Software-Hersteller langfristig mit Nischen zufrieden geben müssen.

Die Geschäftsmodelle der Wirtschaft ändern sich rasant: Der horizontale Wettbewerb zwischen Unternehmen auf einer Wertschöpfungsstufe gehört der Vergangenheit an. Stattdessen treten ganze Wertschöpfungsketten in Konkurrenz zueinander. Entsprechend ändern sich auch die Bedürfnisse der Unternehmen an ihre Software. Die Lösungen müssen die zunehmend komplexen und ineinander verschränkten Prozesse abbilden können.

Bisher existierende Unternehmensanwendungen für Bereiche wie Enterprise Ressource Planning (ERPERP), Customer Relation Management (CRMCRM) oder Supply Chain Management (SCM) sind oft noch gewachsene Insellösungen. Die Folge: Reibungsverluste und mangelnde Akzeptanz in den Firmen. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Systemintegration. Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu ERP auf CIO.de

Weltweit prognostiziert die Deutsche Bank für den Software-Markt ein jährliches Wachstum von sechs Prozent bis 2008. Der Markt hat dann ein Gesamtvolumen von 270 Milliarden US-Dollar. Ein mit zwölf Prozent überdurchschnittliches Wachstum wird für Osteuropa vorausgesagt. Der deutsche Softwaremarkt kann bei diesen Steigerungsraten nicht mithalten, bleibt aber auf absehbare Zeit einer der größten Europas.

Vom Produkthersteller zum Lösungsanbieter

Von der Entwicklung profitieren werden vor allem die großen Software-Hersteller aus den USA. Laut Deutsche Bank-Analyst Stefan Heng haben sie gegenüber der europäischen Konkurrenz gleich drei wesentliche Wettbewerbsvorteile.

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