Apple Pay
Apple gibt m-payment neuen Schwung
Mittels NFC lassen sich Daten über kurze Distanzen kontaktlos übertragen. Das Prinzip wird auch bei kontaktlosen Plastikkarten eingesetzt, um einen schnellen und bequemen Bezahlvorgang zu ermöglichen. „Beim mobilen Bezahlen über Wallets kommen jedoch noch weitere Vorteile hinzu, denn so können neben der Plastikkarte auch weitere Karten und Funktionen wie Treue-Programme, Mitgliedsausweise oder auch Fahrkarten zentral verwaltet und genutzt werden“, erklärt Rudolf Linsenbarth, Payment-Experte beim Beratungsunternehmen COCUS. „Außerdem lassen sich die einzelnen Transaktionen sowie der aktuelle Kontostand sofort und jederzeit überprüfen“, nennt Linsenbarth einen zusätzlichen Pluspunkt.
Apple setzt auf NFC
Dass jetzt auch Apple mit dem neuen iPhone und Apple Pay nach langem Zögern auf NFC setzt, darf man Linsenbarth zufolge als wegeisend für mobile Payment werten. „Wie jetzt bei NFC war Apple in der Vergangenheit selten der Erste, der neue Technologien eingesetzt hat. Aber sobald Apple einen Trend aufgriffen und sich zu eigen gemacht hat, hatte das fast ausnahmslos einen großen Einfluss auf den Massenmarkt und das Verhalten von Verbrauchern“, bilanziert der Berater. Ob Apple die Möglichkeiten einer Wallet u.a. auch dazu nutzen will, um etwa Hotelgästen zu ermöglichen, über ihr iPhone ihre Zimmertür öffnen können, wurde bei der offiziellen Vorstellung nicht bestätigt – entsprechende Gerüchte gab es im Vorfeld. Andere Branchengrößen setzen auf zusätzliche Annehmlichkeiten, die NFC-basierte Wallets bieten können, um Kunden fürs mobile Bezahlen zu begeistern. Beispielsweise werden Treuekarten integriert.
Wie Vodafone bereits beim Launch von SmartPass mitteilte, sollen Zusatzfunktionen wie Loyalty-Programme zukünftig Teil des Produkts sein. „Schon bald werden wir unsere digitale Geldbörse um eine wichtige Funktion erweitern; dann können unsere Kunden auch erste digitale Kundenkarten in ihrer Vodafone Wallet verwalten“, so Frank Vahldiek, Director Consumer Services & Innovations bei Vodafone Deutschland. Für Vodafone sei dies ein wichtiger Schritt, um das klassische Portemonnaie langfristig durch das intelligente Smartphone abzulösen. Kunden, die mobiles Bezahlen ausprobieren möchten und über ein NFC-fähiges Smartphone verfügen, können eine entsprechende SIM-Karte anfordern. Alternativ bietet Vodafone spezielle NFC-Sticker an, die sich am Handy befestigen lassen. Beim Bezahlprozess muss das Mobiltelefon dann einfach nur in die Nähe des Bezahl-Terminals gehalten werden. Lediglich für höhere Beträge ab 25 Euro ist eine Bestätigung per PIN erforderlich.
Zurzeit gibt es in Deutschland bereits rund 40.000 NFC-Akzeptanzstellen. Dazu zählen neben Kaufhäusern wie Karstadt und Kaufhof auch weitere namhafte Ketten wie Douglas und Thalia oder Tankstellen wie Aral und Star. Mit dem Einlenken von Apple und dem neuen iPhone hat mobiles Bezahlen einen weiteren, wichtigen Impuls bekommen.