CIO des Jahres 2020 – Mittelstand – Top 10
Aroundhome-CTO ging in 90 Tagen in die AWS-Cloud
Ob Küche, Fenster oder eine komplette Immobilie, das Unternehmen Aroundhome bringt Anbieter und Kunden zusammen und beschäftigt 500 Mitarbeiter. Pläne, die IT-Landschaft in die CloudCloud zu verlagern, existierten schon länger, Anfang 2019 traten im eigenen RechenzentrumRechenzentrum zudem vermehrt Probleme auf. Das veranlasste CTO Steffen HeilmannSteffen Heilmann, die Migration der kompletten Infrastruktur in die Cloud in Angriff zu nehmen. Das Vorhaben sollte innerhalb von drei Monaten abgeschlossen sein. Profil von Steffen Heilmann im CIO-Netzwerk Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de
Unter dem Namen "Wolkenbruch" startete im August 2019 die Migration in die AWS-Cloud (AmazonAmazon Web Services). Das Team um Heilmann entschied sich für eine sogenannte Lift-and-Shift-Migration der jeweils etwa 40 Anwendungen und ServerServer, statt alles in der Cloud neu zu bauen. "Drei Monate sind hinreichend lang, um komplexere Aufgaben wie eine Komplettmigration in die Cloud zu lösen; sie sind aber auch hinreichend kurz, um eine dedizierte Timeline aufrechtzuerhalten," erklärt der IT-Chef. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de
Aus 750 Millionen Zeilen, verteilt auf 150 Tabellen, bestand die Kern- Produktionsdatenbank. Da viele Anwendungen in Echtzeit auf sie zugreifen mussten, galt es, hohe Anforderungen bezüglich Performance und Latenz zu erfüllen. |
Die Migration selbst unterteilte Heilmann in drei Phasen. In einer Planungsphase machte sich das Team mit AWS vertraut, definierte Standards für die Bereitstellung in der Cloud und fand heraus, welche Tools vorhanden waren oder noch angeschafft werden mussten. Zudem galt es, ein Inventar aller zu migrierenden Apps und Server zu erstellen und diese anhand von gegenseitigen Abhängigkeiten, Kritikalität und Risikofaktoren zu priorisieren.
In der zweiten Phase folgte die Migration selbst. Das Team baute eine separate IT-Infrastruktur in der Cloud auf und leitete sukzessive den Traffic auf die neue Plattform um. Ein "Burn-Down-Chart" hielt die Fortschritte fest, sodass Heilmann stets sehen konnte, an welchem Tag welcher Teil der Infrastruktur migriert wurde. Im Rahmen des iterativen Prozesses wurden Lösungen für auftretende Probleme automatisiert, um bei allen kommenden App-Migrationen diese Fehler zu vermeiden.
In Phase drei will Heilmann das Autoscaling der Cloud-Infrastruktur verbessern, Kubernetes einführen und die Anwendungen, die eins zu eins in die Cloud verschoben wurden, optimieren. Zudem soll die Produktivlandschaft als Testumgebung für die Entwicklung nachgebaut werden.
Lessons Learned
Timing is everything! Eine klar umrissene Deadline, die nicht zu weit in der Zukunft liegt, ist nach Heilmanns Erfahrung ein wichtiger Erfolgsfaktor. Zudem muss das Team mit ins Boot geholt werden: Nur wenn sich jeder mit dem Ziel identifizieren kann, gelingt ein solch ambitioniertes ProjektProjekt. Alles zu Projekte auf CIO.de |