Milliardenschäden durch geplatzte Projekte

Ausbildung von IT-Spezialisten ist lückenhaft

13.05.2005
Der Ausbildungsstand von IT-Spezialisten ist lückenhaft. Zwei Drittel sagen, dass sie aufgrund mangelnden Know-hows zum Teil erhebliche Probleme bei der Implementierung von IT-Projekten haben. Dadurch kommt es vermehrt zu kritischen Vorfällen im Unternehmen und zu erheblichen Produktionsausfällen. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Marktforschungsinstituts Interrogare im Auftrag des IT-Trainingsunternehmens Onsite-Computer.

In den vergangenen zwei Jahren sanken die Investitionen in IT-Trainings- und Zertifierungsmaßnahmen um rund 50 Prozent. Wegen fehlender Aus- und Weiterbildung von IT-Spezialisten, System-Ingenieuren und Administratoren wurden daraufhin zahlreiche IT-Projekte fehlerhaft implementiert. Dadurch entstanden alleine in Europa Schäden von rund 100 Milliarden Euro.

Dabei schätzen 40 Prozent aller befragten Unternehmen die Qualifikation ihrer IT-Mitarbeiter als "unternehmenskritischen" Faktor ein. Für weitere 40 Prozent ist Mitarbeiterqualifikation "wichtig". Doch mit konkreten Nachweisen, zum Beispiel in Form von IT-Zertifizierungen, sieht es ganz anders aus. Nur knapp sieben Prozent der IT-Spezialisten werden vor der Auftragsvergabe von ihren Kunden stets nach einem Nachweis über ihre Qualifikation gefragt. Über 91 Prozent sagten, sie würden nur fallweise oder überhaupt nicht auf ihren Zertifizierungsstand geprüft.


Um Risiken bei geschäftskritischen Projekten zu minimieren, sei es legitim und notwendig, fachliche Qualifikationen zu überprüfen und zu fordern, meinen dagegen die Verfasser der Studie.

Zertifizierung Nebensache?

Um die Aktualität von Zertifizierungen ist es nicht gut bestellt. Nur etwa 15 Prozent der Befragten glauben, dass ihre Zertifizierung auf dem neuesten Stand ist. Dagegen sind über 22 Prozent der Überzeugung, dass ihre Zertifizierung erneuert werden muss oder dass sie einen Nachweis über Kenntnisse zu bestimmten Themen und Aufgabenbereichen benötigen.

Mehr als die Hälfte der IT-Fachkräfte ist sogar der Ansicht, dass sie überhaupt keine Zertifizierung benötigt. Eine gleich hohe Zahl hat im vergangenen Jahr überhaupt keine oder nur eine kurze Weiterbildung gemacht.

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