CIO des Jahres - Platz 1 Kategorie Mittelstand
Ausdauer unter Beweis
Die Cetrel-IT hat es dabei nicht nur geschafft, ihr innovatives technisches Konzept umzusetzen und den Zeitplan einzuhalten. Es ist ihr im Zuge des Change-Managements außerdem gelungen, mit einem ebenso simplen wie pfiffigen Trick die Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen und die Beziehung zwischen IT und Business sogar noch zu verbessern.
"Bei jeder Neuerung gibt es einen natürlichen Widerstand unter den Kollegen", weiß Fischer, als er mit dem Projekt beginnt. Um die Leute ins Boot zu holen, entscheidet er daher, dass die eigenen Kollegen von Beginn an für das neue System zuständig sein werden. An den Betrieb der alten Anwendungen, die ja parallel weiterlaufen müssen, setzt er externe Mitarbeiter, die befristet engagiert werden.
Mitarbeiter trainieren das Trainieren
Mit dieser Taktik, die Mitarbeiter direkt am Aufbau des Zielsystems zu beteiligen, gelingt es tatsächlich, die Ressentiments aus den eigenen Reihen einzudämmen. Ein weiterer Vorteil: Mitarbeiter trainieren das Trainieren. "Unsere Leute mussten die hinzugekommenen externen Kollegen auf den alten Systemen schulen", erzählt Fischer. Das verbesserte die Fähigkeit, Dinge zu erklären und führte automatisch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit gewohnten Prozessen und Workflows. Ein Wissen, das sich wiederum direkt in der Beschäftigung mit dem neuen System niederschlagen wird.
Und das betraf keineswegs nur die Kollegen in der IT. Mit Einführung der neuen Anwendung verändern sich auch die Abläufe. "An unsere alte Software waren wir alle sehr gewöhnt", sagt Fischer. In dem Geschäft von Cetrel geht es um hohe Prozesseffizienz. Die Ergonomie der Applikationen hat hier einen besonders hohen Stellenwert. Da war jeder Schritt extrem gut durchdacht, jeder Workflow im System optimal angepasst. Mit der Standardsoftware, für die sich Cetrel jetzt entschieden hat, wird dies von den Fachabteilungen schrittweise weiter verfeinert.
Cetrel hat sich nicht bloß für die Einführung einer Standardlösung entschieden, das Unternehmen hat auch beschlossen, ein Kompetenzzentrum für das System aufzubauen. "Wir wollen die Lösung komplett beherrschen", so Fischer. Technisch wie fachlich. Und dabei sind vor allem die Anwender gefragt. Sie müssen jetzt Vorschläge machen, was sich wie verbessern lässt. Einige von ihnen werden auch zu den Tests herangezogen. "Dadurch ist die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereich viel enger geworden", kann Fischer berichten.