Business Intelligence
BI-Schätze heben
Kampf um Datenintegration
In klassischen BI-Systemen werden zu definierten Zeitintervallen – stündlich, täglich, monatlich – die relevanten Daten aus den operativen Systemen extrahiert und in das Data Warehouse geladen. Die dafür verfügbaren Werkzeuge bilden in vielen Unternehmen inzwischen das Rückgrat einer Datenintegrationsschicht, die nicht mehr nur Data Warehouses befüllt, sondern prinzipiell alle Systeme verbinden kann. Damit fallen den Datenintegrationswerkzeugen weitere Aufgaben zu wie etwa Migration, Synchronisation oder Replikation. Anbieter wie Data Mirror oder Syncsort, die traditionell auf diese Themen spezialisiert waren, werden so zu Wettbewerbern im Bereich der Datenintegration.
Mit der Vision des Real-Time-Business und im Zuge eines zeitnahen CPM gerät auch die „Real-Time-Integration“ ins Blickfeld, also die direkte Übernahme von Daten sofort nach ihrer Erzeugung im operativen System. Diese Anforderung erfüllen traditionell Technologien der Applikationsintegration (EAI, Enterprise Application Integration). Spezialanbieter wie Tibco, SeeBeyond oder WebMethods verbinden sich über Partnerschaften mit ETL-Anbietern oder integrieren ETL-Funktionen in ihre Produktpaletten. So kann zum Beispiel IBM nach dem Kauf von Ascential in diesem Bereich ein breites Angebot aufweisen, Iway bietet neben Adaptern auch einen Transaktionsmonitor und ein ETL-Werkzeug an.
Auch das SAP BW mit den Integrationskomponenten innerhalb der Netweaver-Platform zeigt, dass die ehemals getrennten Bereiche der Integration operativer Systeme durch EAI auf der einen, der Überführung von Daten in dispositive Systeme durch ETL-Werkzeuge und Methoden auf der anderen Seite, zu einem universellen Funktionsbereich „Datenintegration“ zusammenwachsen.
Ein Ende der Konsolidierung bei den BI-Anbietern ist nicht in Sicht. Und sie werden auch künftig ihre Systeme mit weiteren Funktionen verbessern. Denn es gibt viele weitere ungelöste Aufgaben: „Data Warehouses geben heute einen Einblick in das Geschäftsgeschehen auf Basis von Kennzahlen und Metriken, also strukturierter Daten. Schätzungsweise 80 Prozent aller Daten im Unternehmen liegen aber in unstrukturierter Form, also als Text, Bild oder Tondateien vor. In diesen stecken noch große Potenziale zur Unterstützung von Entscheidungsträgern, die momentan noch nicht integriert mit den strukturierten Daten verfügbar gemacht werden“, merkt BI-Experte Bangean.