Das neue Business Intelligence
BI wird schlauer, mobiler und vorausschauender
4. Business Intelligence aus der Cloud
Der Trend, Anwendungen künftig stärker in einem Software-as-a-Service-Modell (SaaSSaaS) zu beziehen, macht sich zunehmend auch im BI-Bereich bemerkbar. Bis 2015 sollen die weltweiten Geschäfte mit BI-on-Demand-Lösungen im Durchschnitt um 22,4 Prozent jährlich zulegen, prognostizieren die Analysten von IDC. Damit würde das SaaS-Segment des BI-Marktes drei Mal so schnell wachsen wie das Gesamtgeschäft mit Analysewerkzeugen. Die Zahl der SaaS-BI-Nutzer werde in den kommenden Jahren rasant ansteigen, so die IDC-Prognose, wenngleich auf Basis einer derzeit noch recht überschaubaren Anwenderbasis. Alles zu SaaS auf CIO.de
Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern. In einer Umfrage des US-amerikanischen CIO-Magazins gab fast jeder vierte der 335 befragten IT-Leiter an, er könne sich vorstellen, in drei Jahren seine BI-Funktionen hauptsächlich aus der Cloud zu beziehen. In einer früheren Umfrage lag dieser Anteil bei lediglich sieben Prozent.
Bis es so weit ist, gilt es für die Cloud-Anbieter allerdings, noch ein paar Bedenken aus dem Weg zu räumen. Während weitgehend in sich geschlossene Anwendungen aus den Bereichen Customer Relationship Management (CRMCRM) und Human Capital Management (HCM) längst ihren Weg in die Wolke gefunden haben, hinken BI-Werkzeuge noch ein wenig hinterher, berichtet Holger Kisker, Analyst von Forrester Research. Zwar greifen grundsätzlich auch hier die Vorteile des SaaS-Modells wie kurze Implementierungszeiten, größere Flexibilität und die Möglichkeit, mehr User anzubinden. Da in der BI-Lösung aber mehr unternehmenskritische Daten aus verschiedenen Systemen zusammenfließen, bereiteten den Verantwortlichen Probleme rund um Integration und Sicherheit mehr Sorgen. Es sei jedoch nur eine Frage der Zeit, bis diese Probleme adressiert seien, meint Kisker. Dann werde auch BI seinen Weg in die Cloud finden. Alles zu CRM auf CIO.de
SaaS im richtigen Moment
Aus Sicht der Forrester-Analysten sollten Unternehmen in folgenden Situationen über den Einsatz einer BI-Lösung im SaaS-Modus nachdenken:
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Wenn es darum geht, Mitarbeiter aus dem Front-Office, beispielsweise den Vertriebs- und Marketing-Abteilungen, zügig mit BI-Funktionen zu versorgen.
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Wenn bereits etliche andere Business-Applikationen in der Cloud betrieben werden.
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Wenn Unternehmen in neue Märkte expandieren, in der IT-Abteilung jedoch die Ressourcen fehlen, die schnell wachsende Organisation mit BI zu versorgen.
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Wenn kurzfristig für begrenzte Zeiträume hohe Datenspitzen anfallen, beispielsweise im Weihnachtsgeschäft von Händlern, für die es sich aber nicht lohnt, das eigene BI-System aufzubohren, da die zusätzlichen IT-Ressourcen die meiste Zeit des Jahres ungenutzt brachliegen würden.
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Wenn Intensivnutzer Abfragen, Dimensionen und Datenmodelle in ihren Analyse-Tools zügig und flexibel modifizieren können sollen.
Grundsätzlich müssten die Anwenderunternehmen Limitierungen und Fallstricke im Zusammenhang mit der Cloud-Nutzung im Auge behalten, mahnen die Forrester-Analysten. Muss das BI-System aus vielen unterschiedlichen Quellen gefüttert werden, die zudem noch stark modifiziert sind, kann der Integrationsaufwand immens sein. Auch wenn es der eigenen IT-Abteilung nicht gelingt, BI-Funktionen bereitzustellen und einzelne Abteilungen deshalb mit einem schnellen SaaS-Einsatz liebäugeln, gilt es vor dieser Entscheidung genau zu prüfen, inwieweit ein solcher Entschluss mit der gesamten IT-Strategie im Unternehmen kollidiert. Geprüft werden muss außerdem, wo die Daten im SaaS-BI-System landen, um Compliance-Konflikte zu vermeiden. Zu guter Letzt müssen sich die IT-Verantwortlichen immer ein Hintertürchen offen halten, um das BI-System wieder in den Schoß der heimischen Firmen-IT holen zu können, sollten beispielsweise wachsende Geschäftsanforderungen mit dem SaaS-System nicht mehr erfüllt werden können.
Quelle: Computerwoche