Intelligente Fahrassistenzsysteme
BMW forscht mit IBM im Münchner Watson IoT Hauptquartier
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Eine aktuelle IBM-Studie zufolge entwickeln sich Fahrzeuge als Teil des Internet of Things (Internet der Dinge, IoT) zunehmend von einem Transportmittel hin zu einer Art mobilen Rechenzentrum mit integrierten Sensoren und Computern, die Informationen über das Auto, seinen Fahrer, die Insassen und die Umgebung erfassen. Gleichzeitig ermöglichen Dialogschnittstellen es dem Fahrer, mit seinem Fahrzeug natürlicher zu interagieren - das Auto wiederum ist dank Machine Learning in der Lage, seinen Fahrer besser kennenlernen und die Erfahrung entsprechend zu personalisieren.
Dieses Phänomen wollen BMWBMW und IBMIBM gemeinsam im Rahmen einer nun bekannt gegebenen Kooperation vorantreiben: Um zu erkunden, wie man mithilfe von künstlicher Intelligenz das Fahrerlebnis künftig weiter aufwerten kann, soll IBM Watson im Rahmen eines Pilotprogramms in eine Reihe speziell angepasster BMW i8 Hybrid-Sportwagen integriert werden. Top-500-Firmenprofil für BMW Alles zu IBM auf CIO.de
Konkret wird ein Team von BMW-Ingenieuren zusammen mit IBMs eigenem Team von Forschern, Entwicklern und Beratern im Ende 2015 eröffneten Watson-IoT-Hauptsitz daran arbeiten, wie Watson neue Konversationsschnittstellen bereitstellen kann, damit BMW-Autos ihre Fahrer besser kennenlernen und ihre Erfahrungen personalisieren können.
Der Plan sieht unter anderem vor, dass Watson die Gebrauchsanweisung des Fahrzeugs erfasst und verarbeitet. Im Anschluss sind Fahrer in der Lage, in normaler Sprache Fragen zum Auto zu stellen und können sich so gleichzeitig noch auf die Straße konzentrieren. Die Lösung soll außerdem auch meteorologische Daten von der IBM-Tochter The Wheather Company sowie kontext-bezogene Echtzeit-Informationen zu Route, Verkehr und Fahrzeug-Status umfassen und Empfehlungen an den Fahrer geben.
Erster Collocation-Partner im neuen Watson IoT-Hauptquartier
Der bayerische Autobauer wird damit der erste Collocation-Partner von IBM. Zusammen mit den Experten von Big Blue wird BMW in einem von mehreren Industrie-"Collaboratories" in den futuristischen Highlight-Towers daran arbeiten, wie man die Möglichkeiten von IoT ausweiten kann. Neben einem Team an Forschern und Ingenieuren ziehen auch vier BMW i8 nach Nordschwabing. Auf diesen installierte Prototyp-Lösungen, die auf IBMs Bluemix-Cloud-Plattform von IBM laufen werden, sollen zeigen, wie Watson neue Konversationsschnittstellen zwischen Autos und Fahrern ermöglichen kann.
"Watson verändert die Art und Weise, wie Menschen mit der physischen Welt interagieren, so Harriet Green, Global Head von IBMs Watson IoT-Business, in einer Stellungnahme. Dies wiederum trage dazu bei, zu Hause, am Arbeitsplatz und unterwegs sicherere, effizientere und persönlichere Erlebnisse zu schaffen. Die nun getroffenen Vereinbarung mit BMW schaffe die Grundlage dafür, dass BMW-Fahrer von Watsons Dialog- und Machine-Learning-Fähigkeiten profitieren können, erklärte Green. IBM gehe davon aus, dass das Auto auch in Zukunft als persönliches Transportmittel gesetzt ist, sich das Fahrerlebnis im nächsten Jahrzehnt aber mehr ändern wird als zu jeder anderen Zeit in der Geschichte des Automobils.
Der Deal mit BMW ist nicht die erste IoT-spezifische Kooperation im Automobil-BereichAutomobil-Bereich: Bereits im Oktober hatte IBM eine mehrjährige strategische IoT-Partnerschaft mit Schaeffler bekanntgegeben. Der Automobilzulieferer plant, die digitale Transformation der gesamten Geschäftsprozesse und Lösungen für Kunden mit Watsons kognitiver Intelligenz und den Erkenntnissen von Milliarden von Sensoren zu beschleunigen. Top-Firmen der Branche Automobil
Ziel sind neue Einblicke, wie man flexibler werden, schneller Entscheidungen treffen und die Leistungsfähigkeit von Ausrüstung im Betrieb verbessern kann. Daneben nutzt das US-Startup Local Motors bei seinem autonomen Fahrzeug Olli ein auf IBM Watson basierendes Sprach-Interface für die natürliche Kommunikation mit den Fahrgästen.