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Bosch räumt den Bauchladen auf
Collaborative Engineering - die unternehmensübergreifende Steuerung der Entwicklung von Komponenten und Produkten - und Supply Chain Management heißen deshalb die größten Herausforderungen, vor denen Bosch und andere Großzulieferer nun stehen. Ferdinand Dudenhöffer, Professor an der Fachhochschule Gelsenkirchen und Autowirtschaftsexperte, prognostiziert: "Die Unterlieferanten zu vernetzen, damit auch sie Lieferabrufe, Kapazitätsplanungen und Engpässe erkennen, ist die nächste Baustelle." Über Web-basierte Einkaufsvorgänge, so der Wissenschaftler, ließen sich auch die kleinen Zulieferer im vierten oder fünften Glied der Lieferkette an eine einheitliche, digitale Bedarfsplanung anschließen. Die Federführung bei solchen Projekten müsse bei großen Zulieferern wie Bosch liegen, weil nur sie das Know-how und die Finanzkraft hätten, solche Systeme aufzusetzen.
Hier muss Bosch aktiv werden, denn die Entwicklungsverantwortung wird zunehmend von den Herstellern auf die Zulieferer übertragen. "Die Autofirmen gehen verstärkt zum Prinzip der bedarfsorientierten Produktion über", sagt Dudenhöffer. "Erst wenn ein Kunde ein Fahrzeug bestellt, wird es gebaut." Das erfordere unternehmensübergreifende Zusammenarbeit bei der Bedarfsplanung; die Autoindustrie sei aber nicht so weit, das umzusetzen.
Ein System wie Beat ist die Voraussetzung dafür, solche Szenarien überhaupt realistisch durchplanen zu können, meint Branchenexperte Dirk Pfitzer von der Technologieberatungsfirma PA Consulting: "Erst wenn die großen Zulieferer ihre Hausaufgaben gemacht haben, lohnt es sich, über die nächsten Schritte zu reden."