Strategien


Neues Rollenverständnis gefordert

CEOs wollen CIO als Partner

30.07.2010
Von Richard Pastore und
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Klar, die Beispiele zeigen es: Es gibt tatsächlich CIOs, die die Anforderungen ihrer vorwärts denkenden CEOs erfüllen. Das Problem ist: Leider sind es noch nicht sehr viele. "Es gibt nur wenige CIOs, die strategische Vision und die Fähigkeit haben, diese Visionen auch zu realisieren", meint denn auch AXA Equitables Chef Condron.

Gespür für Markt und Strategie fehlt

Die IDC-Studie "Status des CIO 2010" stellt fest, dass ganze 21 Prozent der Befragten in Aktivitäten engagiert sind, die sie als strategische Business-Leader ausweisen. Mehr von ihnen (34 Prozent) sind damit beschäftigt, den Laden am Laufen zu halten, oder Business-Prozesse zu verändern (45 Prozent).

"Noch immer beweisen sie ihre Kompetenz vor allem darin, die an sie gestellten Anforderungen zu erfüllen", bemerkt Chris Patrick von der Personalvermittlung Egon Zehnder International. Besonders selten seien bei den CIOs nach außen gerichtete Fähigkeiten zu finden: Kenntnisse des Marktes, Verständnis für die Kunden, Identifizierung neuer Marktchancen, überhaupt ein Gespür fürs Business und Strategie, nicht nur für die IT, bemängelt der Experte.

Diese Fertigkeiten zu entwickeln, dauert. Bis es so weit ist, nimmt sich mancher CEOs seine IT-Verantwortlichen als Trainer und Vertrauensperson unter die Fittiche.

Bayer-Chef Babe etwa betreut persönlich einen seiner Senior IT-Manager. Der habe einen scharfen Verstand, erzählt Babe, aber auch eine sehr logisch geprägte Weltsicht. So sehr, dass ihm jede Idee unbedeutend erscheint, die er nicht logisch nachvollziehen kann. "Ich habe ihm geholfen zu erkennen, dass auf dem Executive Level das meiste, mit dem man zu tun hat, politisch ist, nicht logisch und das er lernen muss, damit umzugehen".

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