Strategien


Neues Rollenverständnis gefordert

CEOs wollen CIO als Partner

30.07.2010
Von Richard Pastore und
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Das Modell könnte Schule machen: Einige CEOs, die wir für diese Geschichte interviewt haben, plädieren für eine sichtbare Unterstützung ihrer CIOs. Das helfe beim Aufbau ihrer Glaubwürdigkeit über die IT-Abteilung hinaus, bei den Kollegen aus den Fachabteilungen und dem Management.

CEOs nehmen ihre CIOs an die Hand

Die Präsidentin der Purdue University, France A. Córdova, nahm ihren CIO McCartney in ihr "Kabinett" auf, das aus 20 administrativ tätigen Offiziellen besteht. Sie platzierte ihren CIO bewusst auch außerhalb seiner eigentlichen Verantwortung für die IT-Abteilung. So ist McCartney nun einer von drei Universitätsverantwortlichen, die die Governance akademischer Forschungsarbeiten und damit eins der wichtigsten Wachstumsfelder der Universität kontrollieren.

Sie lässt sich von ihrem CIO auch schon mal in der Öffentlichkeit vertreten - das stärkt seine Glaubwürdigkeit und seinen Ruf als Business-Stratege. Das macht auch Bayer-US-Chef Babe mit seinem CIO Claudio Abreu. "Ich vertraue Claudio, dass er mich fast überall vertreten kann", meint Babe. Die Gelegenheit für den CIO, sich außerhalb seiner IT-Abteilung zu zeigen, seien eine Chance, sein Verständnis für die Bedürfnisse des Business bei internen oder externen Kunden unter Beweis zu stellen, so der Manager.

"Machen Sie den CIO zu Ihrem Partner und behandeln Sie ihn wie ihren Partner", rät AXA-CEO Condron seinen Kollegen. Wenn man eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe pflegt, baut man das Selbstvertrauen des CIOs auf. Und man sendet eine Botschaft an den Rest des Unternehmens, dass der CEO die Rolle des CIOs als strategisch wichtig ansieht. "Dann weiß jeder, dass der CIO das Vertrauen des CEOs hat", so Condron. "Damit zeige ich: Er ist mein Partner, aber nicht nur das. Er ist auch der Partner seiner Kollegen, die mit ihm am Tisch sitzen. Er hat unseren totalen Respekt. Genau das ist dann der Grund, warum es funktioniert.

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