CDO
Chief Data Officer verdienen Unsummen
- Europäische Datenchefs verdienen 676.000 Dollar jährlich
- Chief Data Officers in den USA können es auf ein Millioneneinkommen bringen
- 15 Prozent der Chief Data Officers verfolgen das Ziel, CEO zu werden
In Europa liegen die EinkommenEinkommen der Chief Data Officer bei durchschnittlich 676.000 Dollar (Stand: Dezember 2022). Gegenüber dem Vorjahr, als dieser Wert bei 616.000 Dollar lag, haben sich die Bezüge noch einmal kräftig erhöht. Die Vergütung schließt Aktienoptionen oder sonstige Equity Grants mit ein. Die reine Cash-Vergütung mit Grundeinkommen und Bonus beträgt für die obersten Data Officers in Europa 413.000 Dollar gegenüber 409.000 Dollar im Jahr zuvor. Alles zu Gehalt auf CIO.de
Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie 2022 Europe and US Data, Analytics, and Artificial Intelligence Executive Organization and Compensation Survey von der internationalen Personalberatung Heidrick & Struggles. Die Studie basiert auf den Angaben von 120 Datenchefs weltweit, von denen 64 in den USA und 44 in Europa beschäftigt sind.
Die Berater untersuchten die Einkünfte von "Managerinnen und Managern, die die Aktivitäten eines Unternehmens in den Feldern Daten, Datenanalyse und künstliche Intelligenz leiten". Ein Teil von ihnen bekleidet offiziell die Position des Chief Data Officer, viele tragen aber auch andere Titel, sind jedoch ebenfalls zentral für die Unternehmensdaten verantwortlich. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind am Arbeitsmarkt heiß begehrt, was zu den außerordentlich hohen Vergütungen führt.
In den USA und UK verdienen Chief Data Officers am besten
Kristin van der Sande, Partner Global Technology & Services Practice bei Heidrick & Struggles und in Deutschland für die Besetzung entsprechender Positionen zuständig, stellt fest: "In Europa sticht ein deutlicher Unterschied der Einkommen zwischen Großbritannien und dem restlichen Europa ins Auge. Während die Data-Verantwortlichen im Vereinigten Königreich eine Gesamtvergütung von durchschnittlich 888.000 Dollar erzielen, sind es in Kontinentaleuropa lediglich 376.000 Dollar." Der Mittelwert auf dem Festland täuscht allerdings über große Unterschiede hinweg: Im untersten Viertel der Gehaltsniveaus verdienen die Befragten im Durchschnitt 328.000 Dollar, in der Spitze aber bis zu 1 Million Dollar.
"Auch wenn der kontinentaleuropäische Markt in seiner Reife und Vergütung den Verhältnissen in Großbritannien und vor allem auch den USA hinterherhinkt, sind die absoluten Gehälter doch beeindruckend", sagt van der Sande. Sie erwartet trotz des derzeit eingetrübten konjunkturellen Umfeldes keine Umkehr des Vergütungstrends in Deutschland und anderen europäischen Ländern. "Die Nachfrage nach Chief Data Officers bleibt hoch - und damit auch die Gehälter, die über denen von Funktionen auf vergleichbarer Hierarchiestufe liegen," so die Personalberaterin weiter.
US-amerikanische Datenchefs sind mit 901.000 Dollar dabei
Die USA sind bei den Vergütungen von Datenchefs weiterhin führend. So betrug die Gesamtvergütung der befragten CDOs im Schnitt 901.000 Dollar, ein leichtes Minus gegenüber den im Vorjahr erhobenen 941.000 Dollar per annum. Die Cash-Vergütung (ohne Equity Grants) belief sich auf 526.000 Dollar, gegenüber 546.000 Dollar im Vorjahr.
Der aktuellen Studie zufolge sind die untersuchten Führungskräfte aus den Bereichen Daten, Datenanalyse und Künstliche Intelligenz meist erst kurz im Amt. Ein Viertel ist nicht einmal ein Jahr in der jetzigen Rolle, und nur zehn Prozent bekleiden ihre Position fünf Jahre oder länger. "Das hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass weltweit die entsprechenden Rollen erst in jüngerer Zeit geschaffen wurden", sagt van der Sande.
In Europa berichten 35 Prozent der untersuchten Chief Data Officers an den CEO, in den USA liegt dieser Anteil mit 20 Prozent niedriger. Ebenfalls berichtet wird an den Chief Operating Officer (COO) , den CIO (17 Prozent in den USA, nur fünf Prozent in Europa), den Chief Digital Officer (fünf Prozent in den USA, 14 Prozent in Europa), den Chief Technology Officer (CTO) oder an andere Funktionen.
Data Scientists und KI-/ML-Experten berichten an Chief Data Officer
Und wer berichtet an den Chief Data Officer? Heidrick & Struggles nennt dazu folgende Rollen beziehungsweise Technologieexperten:
Data Science (75 Prozent weltweit)
Machine Learning (70)
Business Intelligence/Analytics (68)
Data Engineering (60)
Data Governance (60)
Künstliche Intelligenz (58)
Experten, die dem ganzen Unternehmen Datennutzung an jedem Arbeitsplatz nahebringen sollen (58)
Daten-Architekt (53)
Datenplattform (44)
Data Warehousing (44)
Data Privacy (23)
Andere (15)
Auffällig ist die schwache Frauenquote: So sind in Europa nur drei Prozent der untersuchten CDOs weiblich, in den USA liegt die Quote mit zwölf Prozent etwas höher.
Einige Chief Data Officers wollen CEO werden
Immerhin 15 Prozent der Führungskräfte in den USA stellt sich als idealen nächsten Karriereschritt die Position des CEO vor. In Europa sind lediglich drei Prozent der Befragten mutig genug, einen solch hochgesteckten Plan zu verfolgen. Ansonsten wollen die Befragten Chief Digital Officers, Vorstandsmitglieder, CTOs, COOs oder CIOs werden – und oft auch Chief Data Officers, wenn sie diesen Titel noch nicht tragen.
Die Verantwortlichen für Daten, Analytics und KI arbeiten in ihren Unternehmen sowohl in den USA als auch in Europa in etwa der Hälfte der Fälle am engsten mit den Verantwortlichen für Marketing und Customer Engagement zusammen. Am zweihäufigsten ist der Vertrieb der wichtigste Ansprechpartner (41 Prozent in den USA, 30 Prozent in Europa). Weitere Funktionen, mit denen kooperiert wird, sind Strategie, Operations, Finanzen, IT und Supply Chain. Auffällig ist, das der Datenchef in Europa in 30 Prozent der Fälle eng mit der IT kooperiert, in den USA aber nur in zwölf Prozent. (hv)