BSH spart beim SAP-Betrieb 793 Tonnen CO2
CIO fordert "Green-Label" für IT-Produkte
Mittels VirtualisierungVirtualisierung (und begleitender Maßnahmen wie Warm-Kalt-Gänge) wurden in einer dritten Stufe die Zahl der physikalischen Server und damit der Energieverbrauch drastisch reduziert. CIO Sturm resümiert: "Was einige Analysten über die Entwicklung der Rechenzentren prognostiziert haben, trifft auf uns zu 100 Prozent zu: Wir haben unsere weltweiten Rechenzentren zusammengelegt, dann im nächsten Schritt die Server- und Storage-Infrastruktur konsolidiert und virtualisiert. Schließlich mussten wir uns angesichts der erhöhten Auslastung im Rechenzentrum um Energieverbrauch, Abwärme und Kühlung kümmern - erfolgskritische Dinge, die anfangs noch nicht so sehr im Mittelpunkt standen, inzwischen aber von zentraler Bedeutung sind." Alles zu Virtualisierung auf CIO.de
Als Nebeneffekt und anfänglich nicht so stark im Fokus der IT konnte so im CDC München allein die Server-Performance um 108 Prozent erhöht werden, während der Energieverbrauch gleichzeitig um 59 Prozent sank, bei Intel-Servern sogar um 87 Prozent. Bei den SAP-Systemen ergab sich laut Sturm eine Einsparung von 1,3 Millionen kWh und eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von jährlich 793 Tonnen.
Anspruch schnell formuliert
Solche Zahlen überzeugen denn auch Tobias Ortwein von Pierre Audoin Consultants (PAC). Seiner Einschätzung nach ist die BSH-Mission der Orientierung am Kunden, an den Kosten und an der Qualität ("Anspruch der Exzellenz") grundsätzlich nicht neu, und die Formulierung dieses Anspruchs sei auch nicht schwierig. Die große Herausforderung liege in der Umsetzung, und die ist nach seiner Ansicht der IT von BSH außerordentlich gut gelungen. Wenn man die Organisation und Abläufe in der IT von BSH genauer betrachte könne man erkennen, dass sich dieser Anspruch wie ein roter Faden durch die einzelnen Elemente ziehe. Wesentlich ist für Ortwein: "Der Nachweis, dass das Tun in der IT von dieser Mission geleitet wird, kann durch harte Daten und Fakten erbracht werden. Das bedingt ein sehr hohes Maß an Transparenz und Controlling-Mechanismen."
Bei BSH spricht man viel von Exzellenz und meint dabei die hohen Ansprüche an das eigene Unternehmen bei Erreichung der gesteckten Ziele an Produktqualität, Umsatz und Profitabilität. Hier gibt es immer wieder neue Initiativen, und eine "Gremienlandschaft" sorgt für interne Absprachen und Kontrollen sowie einen ständigen Vergleich mit dem Status der Konkurrenten. Alles zusammen spricht für einen Grad an Planung und Überwachung in einem marktwirtschaftlichen Umfeld, den man früher eher von der - untergegangenen - Planwirtschaft östlicher Prägung erwartet hätte.
"Hurra, wir haben ein Problem"
Vom Standpunkt der BSH-IT aus dient diese permanente Selbstbeobachtung und externe Kontrolle nicht dem Einsammeln von Pluspunkten und Belobigungen, sondern dem pragmatischen Auffinden von Fehlern und Versäumnissen - bei sich selbst. Sturm: "Wenn wir unsere IT-Prozesse mit denen anderer Unternehmen vergleichen, geht es uns nicht um einen Beauty Contest, ganz im Gegenteil: Wir versuchen, uns mit den Besten zu vergleichen, um herauszufinden wo wir uns verbessern können. Wenn wir nur feststellen, wo wir gut sind, lernen wir ja nichts. Ganz nach dem Motto "Hurra, wir haben ein Problem" orientieren wir uns an Verbesserungspotenzialen, die wir dann systematisch umsetzen können."