Projektmanagement


Warum IT-Projekte scheitern

CIO muss Chief Change Officer werden

29.07.2010
Von Alexander Galdy

CIO: Ist es Aufgabe des CIOs sich um das betroffene Personal zu kümmern?

Renfer: Ja. Falls es keine geeignete Institution im Unternehmen gibt, muss er den Veränderungsprozess begleiten. Kann er das selber nicht leisten, muss er sich das entsprechende Personal beschaffen. Hauptsache ist, dass er überhaupt erkennt, dass die Mitarbeiter während der Veränderungsphase begleitet werden müssen. Er sollte erkennen, dass er dadurch nur gewinnen kann. Sein dauerhaftes Überleben im Unternehmen hängt schließlich davon ab, dass die Mitarbeiter das annehmen, was er konstruiert hat.

CIO: Haben Sie als Projektleiter in der Vergangenheit ein Change-Projekt durchgeführt, dass aus ihrer Sicht, optimal über die Bühne gegangen ist?

Renfer: Ich kann mich gut an ein großes Vorhaben erinnern. Dabei ging es um eine Stichtagsumstellung. Und zwar haben wir damals die verschiedenen Kernanwendungen mehrerer Verwaltungseinheiten zu einer zusammengefasst. Es war ein Prozess der über zwei Jahre lief.

Stakeholder einbinden und Schulungen durchführen

CIO: Und die User?

Renfer: Ich habe versucht so früh wie möglich alle Stakeholder mit einzubinden. Wir gingen dabei nach Plan vor und haben uns neben den technischen Aufgaben auch um die Vermittlung selektiver Schulungen gekümmert – und zwar für IT-Mitarbeiter als auch Anwender. Dabei wurde allen vermittelt, dass und warum die Neuerung unabdingbar ist. Anschließend haben wir uns daran gemacht eine Stabilität in das Ganze reinzubringen: Auftauen – bewegen – einfrieren. Das bedeutet, wenn die Beteiligten bereit sind ihren Status Quo zu verlassen, dann muss man ihnen die Sicherheit geben, dass die vorgenommen Veränderungen auch bestehen bleiben und nicht im nächsten Monat wieder etwas Neues ansteht.

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