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Integrationsprojekt gestartet

Cirquent geht, NTT Data kommt

12.12.2011

Das Ziel: Europäische Anbieter für international aufgestellte Kunden

Cirquent-CEO Thomas Balgheim: "Die Synergie-Effekte schaffen die Basis für weiteres Wachstum, wir haben die feste Absicht, das Geschäft auszubauen. Die Integration ist Grundlage für organisches und anorganisches Wachstum."
Cirquent-CEO Thomas Balgheim: "Die Synergie-Effekte schaffen die Basis für weiteres Wachstum, wir haben die feste Absicht, das Geschäft auszubauen. Die Integration ist Grundlage für organisches und anorganisches Wachstum."
Foto: Cirquent GmbH

Mit dem Zusammenschluss entsteht ein europäischer IT-Anbieter mit einem voraussichtlichen Jahresumsatz von 600 Millionen Euro und rund 5000 Mitarbeiter. Über den Sitz des europäischen Headquarters gibt es noch keine Entscheidung. Der Schwerpunkt der künftigen Gesellschaft liegt auf Projektservices, Keane und Intelligroup bringen zudem Offshore-Kapazitäten in das Vorhaben ein. Der Branchenfokus richtet sich auf Financial Services, Telekommunikation und Automotive.

Positive Effekte erwartet das Management in der Betreuung international aufgestellter Kunden. Ihnen könne man nach Abschluss der Integration weltweite Präsenz und globale Lieferketten anbieten. "Die Synergieeffekte schaffen die Basis für weiteres Wachstum, wir haben die feste Absicht, das Geschäft auszubauen. Die Integration ist Grundlage für organisches und anorganisches Wachstum", kündigte Balgheim im Computerwoche-Gespräch an.

Das Vorhaben ist nicht ohne Risiko. Zwar werden Projektaufträge in deutschen und europäischen Unternehmen zum erheblichen Teil über persönliche Kontakte und etablierte Geschäftsbeziehungen initiiert, doch insbesondere in großen und geschäftskritischen Vorhaben achten die Kunden auf das Renommee des Serviceanbieters. Dafür sind derzeit die lokalen Marken wichtig, doch die werden mit der Umfirmierung von dem in Deutschland und Europa weitgehend unbekannten Brand NTT Data abgelöst. Selbst den meisten Marktbeobachtern ist der japanische Konzern fremd. Mehrere Analysten winkten bei Interview-Anfrage zu NTT Data ab: "Ein oberbayerisches Dorf hat einen längeren Wikipedia-Eintrag", unkte ein Analyst.

In Japan ist NTT Data dagegen eine Macht und Teil des japanischen TK-Konzerns NTT (Nippon Telegraph and Telephone). Die Rolle von Tochter- und Muttergesellschaft im Heimatmarkt ist vergleichbar mit der von Telekom und T-Systems in Deutschland. Allerdings hat sich NTT Data stärker vom Mutterkonzern gelöst: Die kaptiven, also mit der NTT-Gruppe erzielten Einnahmen belaufen sich nach Angaben der Marktforscher von PAC auf rund fünf Prozent. T-System holt noch etwa 30 Prozent der Einnahmen im eigenen Konzernverbund ab. Branchenschwerpunkte von NTT Data sind Financial Services, die öffentliche Hand und Fertigungsunternehmen.

75 Prozent der Einnahmen entfallen auf das Projektgeschäft, 20 Prozent des Umsatzes entstammen Betriebsdiensten, fünf Prozent nimmt der Anbieter mit Software ein. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres, das am 31. März 2012 endet, nahm NTT Data 571,7 Milliarden Yen ein (etwa 5,4 Milliarden Euro), davon 17,5 Prozent außerhalb Japans. Das Unternehmen beschäftigt knapp 50 000 Mitarbeiter.

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