Der Aldi im IT-Service-Markt
Cloud Computing: Wie es funktioniert und was es bedeutet
Wolke 5: Virtualisierung
Virtualisierung gilt als weitere Kerntechnologie für Cloud-Computing. VirtualisierungVirtualisierung bezeichnet Software-und Hardware-Techniken, die eine Abstraktionsschicht zwischen Applikationen und physischen Ressourcen implementieren. Damit lassen sich Hardware-Ressourcen so aufteilen, dass sie jederzeit dynamisch Anwendungen zugeteilt und wieder freigegeben werden können. Fast alle Cloud-Provider abstrahieren die Hardware mit einem Verfahren zur Server-Virtualisierung. In den meisten Fällen setzen sie den quelloffenen Xen-Hypervisor ein. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de
Vor dem Hintergrund der fünf oben genannten Ideen entstehen Allianzen, die die Kompetenz von Internet-Giganten wie Google oder Yahoo mit der Expertise von IT-Dienstleistern wie IBM oder HPHP kombinieren und früher undenkbar erschienen. So kooperieren Google und IBM mit sechs amerikanischen Universitäten, um das Cloud-Computing voranzutreiben. Die Universitäten können auf anfänglich 400, später dann 4000 auf mehrere Standorte verteilte Computer zugreifen. Mit dabei: die University of Washington in Seattle, wo einige der Cloud-Computing-Programmiertechniken entwickelt wurden, sowie das namhafte Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Carnegie Mellon University und die Stanford University. Alles zu HP auf CIO.de
Auf der anderen Seite bauen HP, Intel und Yahoo eine weltweite Testumgebung für das Cloud-Computing auf. Partner der Initiative sind das Steinbuch Centre for Computing (SCC) des Karlsruher Instituts für Technologie, die Infocomm Development Authority in Singapur (IDA) sowie die Universität von Illinois. Sechs Rechenzentren weltweit, eines davon beim SCC in Karlsruhe, stellen eine Infrastruktur mit jeweils 1000 bis 4000 Prozessorkernen für das Cloud-Computing bereit. Ziel der Initiative: die Erforschung von Software, Hardware und des Managements von Rechenzentren in Cloud-Computing-Umgebungen sowie die Entwicklung von Standards, Services und Anwendungen für Cloud-Computing.
Marcel Kunze, Abteilungsleiter Integration und Virtualisierung, ist beim SCC verantwortlich für das Cloud-Computing-Projekt. "Natürlich ist Cloud-Computing ein Buzzword", sagt er. Forschungen in diesem Bereich seien deshalb umso wichtiger: "Cloud-Computing ist ein Schritt in Richtung Industrialisierung von IT-Services; es hat das Potenzial, mit granularen Services on-demand quasi zu einem Aldi im IT-Service-Markt zu werden.“ Er bringt es auf die simple Formel: virtualisierte Maschinen + SOA = Cloud ComputingCloud Computing. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Wolke 6: Virtualisierung + SOA
Das klingt einfach, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg: "Alle Cloud-Computing-Modelle sind bisher proprietär", sagt Kunze. Jeder Anbieter benutze eine eigene Middleware mit eigenen Schnittstellen. Das gelte sowohl für kommerzielle Anbieter wie Amazon als auch für die wissenschaftliche Gemeinde. Hier sieht er eine Hauptaufgabe seiner Cloud-Computing-Initiative: "Es geht vor allen Dingen darum, Standards für Anwendungsschnittstellen und die Interoperabilität von verteilten Rechenzentren zu entwickeln." Eine standardisierte Wolke kann von reiner Rechenleistung und Speicherkapazität bis zu SaaS und PaaS reichen. "Wenn es einheitliche Schnittstellen gibt, wären auch Börsen denkbar, an denen Computing-Ressourcen gehandelt werden", sagt SCC-Abteilungsleiter Kunze.
So weit ist es noch nicht: "Cloud-Computing steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber das Potenzial, die Enterprise-IT vollkommen umzuwälzen", sagt James Staten von Forrester Research, Verfasser der Studie "Is Cloud Computing Ready For The Enterprise?". Schon heute seien die Services der wenigen Cloud-Anbieter - an der Spitze Amazon, Salesforce oder Akamai - für Start-ups eine ernst zu nehmende Alternative zum Aufbau eigener RZ-Infrastrukturen. Anwenderunternehmen rät er, die Entwicklung unbedingt im Auge zu behalten.