Beschaffungspolitik bei europäische Firmen
Compliance beeinflusst Software-Anschaffung
64 Prozent der befragten Firmen gaben an, dass gesetzliche Vorgaben den Erwerb neuer Software beeinflussen. Konkret nach einzelnen Bestimmungen befragt, wurden am häufigsten die International Accounting Standards (IAS) genannt. Die zweitwichtigste Rolle spielen für die Betriebe die Bestimmungen des Sarbanes-Oxley-Acts (SOX).
Ein zweites Ergebnis, mit dem die IDC-Analysten so nicht gerechnet haben, ist die starke Nutzung von Open-Source-Lösungen. 57 Prozent der Betriebe nutzen die alternative Software bereits für Datenbanken, 43 Prozent bei Betriebssystemen. Bei Entwicklungsumgebungen wird dagegen überraschend wenig mit Open-Source-Anwendungen gearbeitet: Hier hat nur rund jede dritte Firma ein entsprechendes Produkt im Einsatz.
Im Ländervergleich nutzen deutsche und spanische Unternehmen mit 83 beziehungsweise 86 Prozent Open-Source-Anwendungen am häufigsten. "Das Ergebnis für Deutschland überrascht wenig", erklärte IDC-Analyst Bo Lykkegard gegenüber CIO-Online. "Hier ist die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema einfach sehr hoch." Das wichtigste Argument für Open-Source-Produkte ist aus Firmensicht die Flexibilität solcher Lösungen: Ohne auf Lizenzvereinbarungen Rücksicht nehmen zu müssen, können die Betriebe die Anwendungen anpassen und weiterentwickeln. Für die quellcodeoffenen Lösungen sprechen der Studie zufolge außerdem niedrigere Anschaffungs- und Unterhaltkosten sowie eine geringere Abhängigkeit von den Anbietern.