Car IT - Kraft trifft auf Intelligenz
Connected Car: Was hinter dem Hype steckt
Das Auto sei auf dem Weg zum höchstentwickelten mobilen Computer, erklärte Nvidia-Mitgründer Jen-Hsun Huang bei Audi auf der CES Anfang des Jahres. Dabei holte er einen von der VW-Tochter zwei Jahre zuvor vorgestellten Modularen Infotainment Baukasten (MIB) hervor, der mit Nvidias Tegra-Prozessoren und AndroidAndroid als Betriebssystem eine Reihe von Anwendungen ermöglicht. Dies fange bei Infotainment mit GoogleGoogle Earth als Navigationshilfe an, gehe über digitale Instrumententafeln wie beim neuen Audi TT und reiche bis zum zFAS Piloted Driving and Parking System. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de
Und mit Google mischt ein Riese beim Thema CarIT mit. Zusammen mit Audi, General Motors, Honda und Hyundai gründete der Konzern auf der CES Anfang des Jahres eine Open Automotive Alliance gegründet, um Android im Auto voranzutreiben. Denn die Vernetzung im Fahrzeug, von BMW ganz passend ConnectedDrive getauft, schreitet mit den neuen Möglichkeiten von SmartphonesSmartphones, Smart Watches und Smart Glasses immer weiter voran. Alles zu Smartphones auf CIO.de
"Auto-Drive"
Noch einen Schritt weiter ging Mercedes-Benz hat mit dem Forschungsflaggschiff "S 500 Intelligent Drive" im August 2013. Auf den Spuren von Bertha Benz vollbrachten die Schwaben eine autonome Langstreckenfahrt im Überland- und Stadtverkehr. "Alle reden über autonome Fahrfunktionen - wir haben sie bereits in Serie", erklärte Entwicklungschef Thomas Weber Anfang des Jahres in Las Vegas.
Die im Luc-Besson-Streifen "The Fifth Element" mit Bruce Willis als Taxi-Rambo der Lüfte "Auto-Drive" genannte Zukunftsvision vom sich selbst steuerndem Fahrzeug rückt tatsächlich in greifbare Nähe. Ähnliche Lösungen wie die auch schon existierende Einparkautomatik gibt es natürlich auch von anderen Automobilherstellern, von Mercedes-Benz, Ford und Opel etwa. Aktuell scheinen diese aktiven Park-Assistenten (Mercedes) der Gipfel des mit ITK-Technik Machbaren und Vermarktbaren zu sein.
- Das Auto im Zentrum der Vernetzung
Das Internet der Dinge macht vor dem Auto nicht halt und wird dadurch erst recht mobil. Fahrzeuge lernen, miteinander und mit der Umwelt zu kommunizieren. Speicher, Cloud und Business Intelligence oder Big Data kommen dabei eine zunehmende Bedeutung zu. - BMW Connected Drive
Alle Fahrzeughersteller haben sich irgendwie “Connected” für die Vernetzung auf die Fahne geschrieben. BMW hat den englischen Begriff praktisch gepachtet.... - BMW Connected Drive
Eine von vielen Möglichkeiten ist, die nächstgünstige Tankstelle zu finden. - Audi zFas
Vor einem Jahr füllte Audis selbst lenkende Steuerzentrale noch einen halben Kofferraum... - Audi zFas
...im aktuellen Modell findet die elektronische Intelligenz bereits hinter den Verkleidungen Platz. - Auf Bertha Benz Spuren
Das Mercedes-Forschungsmobil „S 500 Intelligent Drive“ ist die rund 108 km von Mannheim nach Pforzheim im Überland- und Stadtverkehr Mitte 2013 völlig autonom nachgefahren. - Ford erprobt auch autonomes Fahren
Alle Kfz-Hersteller unternehmen derzeit Anstrengungen, dem Auto das selbstständige oder autonome Fahren beizubringen, so auch Ford. Nur wo bleibt da noch der Spaß für den Halter? - Konzeptfahrzeug Akka Link & Go 2.0
Die Groupe Akka Technologies und MBtech haben zusammen dieses „Link & Go“-Konzeptfahrzeug entwickelt, das elektrisch fährt, selbst lenken und über Social Media auch zum Mitfahren oder neudeutsch „Teilen“ des Automobils einladen kann. - Ford-Vize Farley in den Nesseln
„We have GPS in your car, so we know what you’re doing“, wurde Ford-Vize James D. Farley auf der CES 2014 zitiert. Er musste das in einem Interview mit ‚Business Insider‘ schnell berichtigen. - Schluss mit Langeweile im Font
Car Entertainment auf den Rücksitzen wie hier von Toyota kann helfen, dass die Kinder nicht die ganze Zeit quengeln oder streiten. Die Inhalte sollten natürlich die Eltern in der Hand haben. - Audi TT mit digitaler Armatur
Digitale Armaturen lassen das flexible Switchen zwischen verschiedenen Anzeigen zu. Die des auf der CES 2014 vorgestellten neuen Audi TT wird auch vom zFas gesteuert. - VWs Vision von C2X
Die VW-Publikation ViaVision hat hier die Möglichkeiten von C2X der Kommunikation zwischen Autos und der Verkehrsinfrastruktur dargestellt. - Mercedes Benz: Car-to-X-Communication
Mercedes-Benz brachte die Car-to-X Technologie bereits 2013 auf die Straße - in Kombination mit einem Smartphone und der Digital DriveStyle-App. - Schluss mit langweiligen Navi-Bildern
Googles Street View und Panoramio sind zwar nicht unumstritten, können aber helfen, sich besser zurechtzufinden als reine Kartenbilder. Darauf setzen neben Toyota viele Anbieter. - Google Glass im Auto
Noch in Erprobung und vermutlich sogar illegal: Google Glass im Auto - Singapur und seine teuren ERP Gantries
Wer in Singapur in die Innenstadt fahren will, muss mitunter mehrere Electronic Road Pricing (ERP) Gantries passieren und wird damit automatisch ordentlich zur Kasse gebeten. - Apple CarPlay Vorbild macht Schule
Nach dem Vorbild von Apple CarPlay... - Microsoft Windows in Car Preview
...will Microsoft mit Windows Phone im Metro-Look auf der Fahrzeugkonsole Spuren hinterlassen. - Smartphone-Display Spiegeln mit MirrorLink
MirrorLink, hier von VW schematisch dargestellt, erlaubt es, das Display des Smartphones oder Tablets auf die Fahrzeugkonsole zu bringen. - James Bond lässt grüßen
Mindestens zweimal hat 007 von Q schon einen BMW bekommen, den er fernsteuern konnte. Im Straßenverkehr ist das wohl zu gefährlich, aber Samsungs Smartwatch Galaxy Gear kann immerhin schon mal fürs richtige Klima im Fahrzeug sorgen. - Ford MyKey
Der MyKey von Ford bietet Eltern die Möglichkeit der Kontrolle über das Fahrverhalten ihrer Führerscheinneulinge. Denn der Spezialschlüssel erlaubt es, vorab die maximale Geschwindigkeit des Autos einzustellen. - Komfortzugang oder Keyless Go
Bei vielen Fahrzeugneuerungen kommen IT-nahe Technologien zum Einsatz. RFID ermöglicht zum Beispiel das wie magische Öffnen der Tür oder Heckklappe mit BMWs „Komfortzugang“ oder Mercedes-Benz‘ „Keyless Go“. - Audi A1/3 eKurzinfo
Der AR-Spezialist Metaio hat für Audi ein interaktives Benutzerhandbuch als App entwickelt.
Doch wollen die Kunden und Marktteilnehmer das und andere Dienste überhaupt? Etwa Elektroautos wie das von der französischen Groupe Akka hat mit der deutschen Tochter MBtech, einem von DaimlerChrysler gegründeten Technologie- und Beratungsunternehmen, konzipierte im März 2013 ein Elektro-Konzeptfahrzeug präsentiert. Dieses soll neben dem autonomen Fahren und Einparken auch in der Lage sein, mit dem Fahrer oder Passagier und der Umwelt zu kommunizieren und über Social MediaSocial Media zum Mitfahren oder "Teilen" des Autos einladen. "Link & Go" genannt, würde dies gut in entsprechende Pläne von Google passen. Alles zu Social Media auf CIO.de
Was sind die Marktkräfte?
Der Frage, ob Kunden dies wollen, ist MBtech in der "Trendanalyse: Vernetztes Fahrzeug 2015" nachgegangen. Eine Umfrage ergab dabei, dass Mobilitätsinformationen, die gewerbliche Nutzung von Diensten im B2B-Bereich und Infotainment ganz oben auf der Wunschliste stehen, das sich aber nicht unbedingt in der Zahlungsbereitschaft widerspiegelt (Tabelle 1). Das zeigt sich auch beim Bedienungskomfort mit Touchscreen/Touchpad, Sprachsteuerung und Head-up-Displays ganz oben auf der Beliebtheitsskala.
Die erwartete Marktdurchdringung der Vernetzung steigt mehr oder weniger mit der Fahrzeugklasse, mit 80 Prozent im oberen Segment und 26 Prozent bei Kleinwagen, Ausnahme sind die von Smart mit entsprechender Ausstattung besetzten Kleinstwagen. 20 Prozent Nachrüstpotenzial bis 2015 sollte Musik in den Ohren der Aftermarket-Anbieter sein. Interessanterweise wurde der Notruf von den Befragten viel mehr als Killerapplikation gesehen als die Ferndiagnose (über Smart Glasses und Augmented Reality etwa) oder die Parkplatzsuche.
Der MBtech-Studie zufolge wird die Automobilindustrie die Kontrolle über die Inhalte und Dienste der Vernetzung mittelfristig wohl an das dynamischere Internet verlieren, weil die Autobauer damit bald nicht mehr Schritt halten können. "Technologische Rahmenbedingungen wie HTML 5, Cloud ComputingCloud Computing und eine hohe Bandbreite lassen es zu, dass das vernetzte Fahrzeug mit allen vom Nutzer geforderten Funktionen individualisiert werden kann", heißt es in der Studie. Offen seien allerdings Fragen der Verantwortung und der Gewährleistung der Systemsicherheit. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Heiß diskutiert wird derzeit auch die Frage der Überwachung. Ein peinliches Eigentor hat sich dahingehend Fords oberster Marketing- und Sales-Chef James D. Farley jüngst geleistet, als er sich in Wildwest-Manier direkt an potenzielle Missetäter wandte und damit prahlte, sie per GPS im Auto jederzeit überführen zu können. Der Zusatz, man werde die Daten nicht weitergeben, ist dabei fast untergegangen und konnte die Gemüter kaum beruhigen. Hat man Worte?