Cloud-Strategie befeuert die Transformation
CTO Schell trimmt Allianz auf Agilität
Die Digital Factory setzt auf "Learning by doing" statt Schulungen. Mitarbeiter lernen agile Methoden und Tools anhand realer Abläufe ihres Fachbereichs kennen. Angeleitet von erfahrenen Kollegen gehen sie in die neuen crossfunktionalen Teamstrukturen über. "Wir nehmen uns dafür viel Zeit," erklärt Schell. "Je nach Abteilung und Umfeld dauert die Ausbildung zwischen zwölf und 18 Monaten."
Agile@Scale
Vor der neuen IT-Strategie rief die Allianz Deutschland 2019 auch die Initiative "Agile@Scale" aus. Agile Methoden aus der Digital Factory sollen damit schrittweise in einem Großteil der IT-Abteilungen sowie in anderen Unternehmensbereichen eingeführt werden. Seitdem ist die Zahl der Mitarbeiter, die in crossfunktionalen Teams arbeiten, auf über 1.500 angestiegen. Büroräume wurden umgebaut, um der neuen Arbeitsweise gerecht zu werden.
Schell: "Beispielsweise sitzen Entwickler und Sachbearbeiter für einen Schadenprozess dort nebeneinander. So sieht jeder sofort, wo es auch auf Kundenseite Probleme oder Verbesserungspotenziale gibt, und es wird gemeinsam daran gearbeitet." Damit verkürze sich die Zeit bis zur Marktreife neuer Produkte, die Kundenzufriedenheit steige. Unterm Strich ergäben sich für die Allianz bessere Wachstumschancen.
Komplexität reduzieren
Eines der nächsten großen ProjekteProjekte Schells und seines Teams dreht sich darum, Komplexität zu reduzieren. "Die Allianz Deutschland ist dabei, ihr Kerngeschäft stark zu vereinfachen und ihr Tarifsystem zu entschlacken," erklärt er. "Da muss die IT mitziehen und Komplexitäten in den Systemen abbauen." Der Schritt in die Cloud helfe dabei, weil die Architektur dort simpler aufgebaut werden könne. Gleichzeitig sollen viele Altsysteme sukzessive abgeschaltet werden. Alles zu Projekte auf CIO.de
Darüber hinaus entwickelt die Allianz-IT eine einheitliche digitale Plattform für die verschiedenen Sparten des Konzerns. Sie soll nicht nur in Deutschland eingesetzt werden, sondern auch international. Einige Pilotprojekte wurden bereits angestoßen: "Der in Deutschland entwickelte neue Privatschutz wird beispielsweise auch schon in anderen Ländern genutzt," so Schell. "In dem System sind Module hinterlegt, mit denen weltweit Produkte einheitlich gebaut werden können. Das wollen wir in Zukunft für alle unsere Produkte so machen."