Cloud-Strategie befeuert die Transformation
CTO Schell trimmt Allianz auf Agilität
Zudem ließen sich Probleme schneller und einfacher beheben. Ein Beispiel: Tritt bei einer Anwendung ein sogenanntes Memory Leak auf, belegt es zwar einen Teil des Arbeitsspeichers, nutzt ihn jedoch nicht und gibt ihn auch nicht frei. Dadurch verliert die App an Leistung. Damit sie trotzdem weiterläuft, muss Rechenleistung zugeschaltet werden, während die IT gleichzeitig nach einer Lösung für das Problem sucht.
Im eigenen Rechenzentrum kann es dauern, bis die nötige Hardware in Betrieb geht. Währenddessen sinken die Leistungsdaten der Anwendung, und das Business stockt. In der Cloud dagegen lassen sich sofort Ressourcen zuschalten, sodass normal weitergearbeitet werden kann.
"In solchen Fällen skalieren wir für ein paar Stunden den Arbeitsspeicher für die Anwendung nach oben, bis der Fehler behoben ist," erklärt Schell. "Anschließend schalten wir die zusätzlichen Ressourcen einfach wieder ab. Der Nutzer merkt von dem ganzen Vorgang nichts, und das Geschäft kann normal weiterlaufen."
IT-Strategie bottom-up
Cloud ComputingCloud Computing ist ein Kernbestandteil der 2019 neu entwickelten IT-Strategie der Allianz. Diese sollte für alle Mitarbeiter transparent sein. "Wir wollten, dass jeder die IT-Strategie kennt und versteht, nicht nur die IT-Abteilungen," erläutert der CTO. Sie wurde deshalb nicht hierarchisch von oben vorgegeben, sondern "bottom-up" erarbeitet. Schell: "2019 waren alle Mitarbeiter eingeladen, mitzuhelfen. Abteilungen oder Hierarchiestufen spielten dabei keine Rolle. Das Wichtigste war, dass die Kollegen Lust hatten, die IT-Strategie mitzugestalten." Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Nach knapp 20 Workshops in neun Monaten stand das neue Rahmenwerk. "Dieses Vorgehen kam sehr gut bei den Mitarbeitern an. Insgesamt hat etwa die Hälfte der gesamten Belegschaft an dem Projekt mitgearbeitet," erinnert sich Schell. Das habe zwei Vorteile: Zum einen sei die neue Strategie direkt mit und aus dem Business entstanden, wodurch die IT automatisch am Geschäft ausgerichtet sei. Zum anderen unterstützten alle Fachabteilungen strategische IT-Initiativen, neue Technologien und Veränderungen, da sie sie selbst mitgestaltet hätten.