Web-Services verändern das Business

Das automatische Software-Getriebe

04.03.2002
Von Patrick Goltzsch

Den technischen Grundlagen entsprechen drei Instanzen: Registraturen, Anbieter und Kunden. UDDI regelt den Aufbau von Verzeichnissen. Anbieter können sich hier allgemein darstellen, sich in Geschäftskategorien einordnen und ihre Dienste technisch beschreiben. Soap ermöglicht es den Interessenten, auf der Suche nach einem geeigneten Dienstleister die Verzeichnisse zu durchforsten. Wird schließlich der angebotene Service mittels WSDL beschrieben, steht den Kunden beziehungsweise für deren ITAnwendungen der jeweilige Web- Service zur Verfügung.

Web-Services fügen firmeninternen Anwendungen eine einheitliche Schnittstelle hinzu. Dadurch lassen sie sich in immer neuen Kombinationen nutzen – ein enormes Sparpotenzial gegenüber der herkömmlichen Software-Beschaffung. "Die Kosten für Soft- und Hardware selbst liegen meist unter je zwanzig Prozent", schätzt Homs. Der Großteil der Projekt-Budgets gehe für Integrationsarbeiten drauf. Mit Web-Services würde dieser Posten deutlich kleiner. Anstelle direkter Verbindungen zu Dienstleistern könnten multilaterale Beziehungsgeflechte treten, betont der Analyst. Das OutsourcingOutsourcing von Dienstleistungen erhalte so eine völlig neue Dimension. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Web-Services erproben

Noch ist das Zukunftsmusik. "Wir befinden uns in Phase eins: Firmen haben Pilotprojekte auf den Weg gebracht, um die interne Nutzung von Web-Services zu erproben", so Rudolf Geiger, Manager für Zentraleuropa beim Software-Spezialisten Silverstream. Ergebnisse erwarte er frühestens im Sommer. Die bisher üblichen EAIStrategien, sagt Geiger, würden durch Web-Services aber nicht obsolet – was er durch eine Parallele belegt: "Großrechner wurden durch PCs auch nicht verdrängt."

Exec Software nähert sich dem Thema Web-Services aus einer anderen Richtung. Das Unternehmen aus dem pfälzischen Ransbach-Baumbach bietet seinen Kunden eine automatisierte Bonitätsprüfung. Die Client-Server-Lösung greift dabei auf Software der Berliner Firma Shinka Technologies zurück. Doch um einen Web-Service handle es sich im Grunde noch nicht, schränkt Exec-Prokurist Bernd Philippi ein.

"Der Dienst wird nicht über das Web angeboten, sondern die Kunden müssen sich für eine Abfrage ins Exec-Rechenzentrum einwählen, von wo aus die Anfragen an Auskunfteien weitergeleitet werden." Immerhin kann die Software bereits Auskünfte bewerten und den weiteren Gang der Dinge vorgeben: Antrag annehmen, ablehnen oder manuell prüfen. Philippi rechnet damit, dass der Dienst noch in diesem Jahr auf einen echten Web-Service umgestellt wird.

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