Mit Facebook nah am Kunden
Das Social-Media-Marketing der Allianz
Lokaler Bezug bleibt erhalten
Erst wenn der Kunde angebissen hat, geht es zum eigentlichen Business. Und ab hier übernehmen die regionalen Vertreter. Die Facebook-Dachseite leitete die Besucher über Links auf die jeweiligen Agenturseiten um (zu finden über die Link-Sammlung "Allianz vor Ort").
Die Vertreter erstellen ihre eigenen Seiten - mit Hilfe von Templates, die die Allianz ihnen zur Verfügung stellt. Dazu Lukowsky: "Vertreter ist eben nicht gleich Vertreter. Der eine ist sehr stark im geschäftlichen Kontext unterwegs, der andere bei bestimmten Zielgruppen, der dritte hat eine Landagentur etc." Die Inhalte der Facebook-Seiten müssten deshalb auf die jeweilige Agentur zugeschnitten sein. Und diese Möglichkeit biete die Allianz. Das Template erlaube dem Vertreter, mit ein wenig Anpassungsarbeit und der Integration seiner Daten einen eigenen Facebook-Auftritt zu lancieren, um damit in seiner dezentralen Community aktiv zu sein.
Laut Lukowsky ist es wichtig, dass der lokale Bezug nicht verloren geht: "Der Erfolg des Modells besteht ja darin, dass der Vertreter in seinem begrenzten Umfeld als der Mann von der Allianz bekannt ist - eine geschätzte und vertrauenswürdige Person, die man beim Kirchgang, im Skatverein und Tennisclub trifft und die deshalb erster Ansprechpartner in Sachen Versicherung ist."
Gerade in den Dörfern wandere mittlerweile ein Großteil der Kommunikation ins Netz, weiß der Markt-Manager: "Der Kirchen-Chor hat kein Schwarzes Brett mehr, sondern eine Web-Seite. Auch der Ausflug des Kindergartens wird im Internet angekündigt." Die Facebook-Seiten der Agenturen seien insofern "nichts anderes als die Übertragung des traditionellen Erfolgsmodells der Allianz-Vertreter in die digitale Welt."
Im vergangenen Jahr ist der Versicherungskonzern mit 50 Agenturen in den Pilotversuch eingestiegen. Wie Lukowsky beteuert, machte er dabei "extrem gut Erfahrungen - sowohl auf der Vertreter- als auch auf der Kundenseite. Im Laufe dieses Jahres werde das Template ausgerollt. Etwa 300 Agenturen hätten bereits Interesse angemeldet. "Wir zwingen keinen Vertreter, auf Facebook aktiv zu sein", beteuert Lukowsky, "man muss das wollen, und es muss einem liegen, sonst geht der Schuss nach hinten los."
Am Ende werden es die ohnehin schon Internet-aktiven Vertreter sein, die mitmachen, vermutet der Marketier. Immerhin seien das "mindestens ein Drittel der 10.000 Vertreter, die wir allein in Deutschland haben".