Mit Facebook nah am Kunden

Das Social-Media-Marketing der Allianz

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Das Ropo-Phänomen

Thomas Lukowsky: "Facebook schafft nicht automatisch Aufmerksamkeit."
Thomas Lukowsky: "Facebook schafft nicht automatisch Aufmerksamkeit."
Foto: Alllianz

Wer die Facebook-Seite der Allianz öffnet, dem springt gleich das knallrote Dach der Münchner Fußballarena ins Auge. Es verdeutlicht, dass Online-Marketing nichts mehr mit dem dumpfen Einhämmern von Werbebotschaften zu tun hat. Stattdessen bietet die Allianz den Nutzern ein Thema an, dass viele von ihnen interessiert: Bundesliga-Fußball der Spitzenklasse.

"Nur weil Facebook da ist, machen irrelevante und schlecht dargestellte Informationen nicht automatisch die Runde", so Lukowsky. Facebook sei wohl kaum das richtige Medium, um das Kleingedruckte eines Vertragswerks zu kommentieren. "Die Kunst" sei vielmehr, "eine produktive Kommunikation mit dem Kunden hinzubekommen". Und dazu zähle auch ein Format wie "Frag den Star", wo beispielsweise der FC-Bayern-Angreifer Mario Gomez erzählt, was er so zu Hause macht.

Das nimmt sich wie Spielerei aus, hat aber geschäftskritische Auswirkungen. "Das Konsumentenverhalten hat sich verändert", erläutert Lokowsky: "Bevor ein Kunde mit einem Vertreter redet, will er sich erst einmal im Internet vorinformieren." Das bestätige auch eine Studie, die die Allianz schon 2010 mit GoogleGoogle unternommen habe: "Im Fachjargon nennen wir das Ropo: Research online - purchase offline", so der Markt-Manager. Alles zu Google auf CIO.de

Um neue Kunden zu bekommen, muss man also zum einen im Netz auffindbar sein und zum anderen auch die richtigen Inhalte anbieten. Offenbar hat der Versicherungskonzern diese erste Hürde genommen. Die Allianz-Deutschland-Seite habe beinahe 24.000 Follower, sagt Lukowsky, "obwohl wir auf Verlosungen und ähnlich billige Tricks verzichten".

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