Strategien


CIO fragt - CIOs antworten

Das Thema: Integration

Wo sehen Sie mögliche Probleme für eine erfolgreiche Integration?

Hatzidimoulas: Nicht nur im Einsatz von Integrationstechnologien, weil sie relativ neu sind, sondern im Aufbau eigener Kompetenz. Das ist die Herausforderung schlechthin. Sonst begibt man sich beim Einsatz neuer Technologien schnell in Abhängigkeit von Externen. Das wird bei uns nicht passieren. Wir brauchen nach wie vor SAP-Kenntnisse. Allerdings gehen wir weg von der monolithischen SAP-basierten Welt hin in eine komplexere - in ein Spannungsfeld zwischen dem klassischen SAPbasierten Hypothekengeschäft und dem neuen Geschäft Investment-Banking, wo es um vertikalen Fähigkeiten geht, wie Kenntnissen von Handelssystemen.

König: Netweaver effizient zu nutzen bedeutete für uns, den Fokus nicht auf die Technologie, sondern auf die Geschäftsprozesse zu richten, die richtigen Bausteine aus dem Technologieportfolio auszuwählen und flexibel auszuprägen. Nicht eine "hartverdrahtete" Realisierung für einen Geschäftsprozess ist die dauerhaft erfolgreiche Lösung. Das heißt, auf Wiederverwendbarkeit der Lösungen zu achten. So wie Netweaver ein technologischer Baukasten ist, so müssen die hiermit realisierten Lösungen selber ein Baukasten für Geschäftsprozessfunktionen sein. Das ist wahre Integration. Einfach zwei Themen koppeln und das EAI-Strategie nennen, funktioniert nicht.

Lowitsch: Der Gesundheitsmarkt ist ein enger Markt. Damit ist der Kundenbereich eingeschränkt. Die finanziellen Möglichkeiten der Kliniken sind gering. Deshalb konnten die Hersteller nicht immer die erforderlichen Investitionen in die Entwicklung von Applikationen im Health-Bereich stecken - und die Anwendungen haben eine deutlich geringere Tiefe und Breite. Produktplanungssysteme etwa haben eine ganz andere Funktionalität als ein KIS-System, weil die Entwicklungsressourcen über eine andere Lizenz refinanziert werden können als im Health-Bereich. Das ist das Problem, das gelöst werden muss.

Rösch: Wir wollten Wartungs- und Betriebskosten nach dem Verursacherprinzip auf unsere Geschäftseinheiten umlegen. Es war sehr mühsam, alle Einheiten davon zu überzeugen, dass die gewählte Kostenverteilung fair ist. Die gesamten Betriebskosten der zentralen EAI-Plattform werden unter Berücksichtigung der Anzahl und Komplexität der Schnittstellen auf die daran angebundenen großen SAP-Anwendungen aufgeteilt und über die SLAs dieser Applikationen verteilt. Aufgrund unserer strategischen Vorgabe werden immer mehr Anwendungen über EAI verbunden, sodass die Kosten pro Schnittstelle sinken werden - für die Realisierung sowie im Betrieb.

Zur Startseite