Akquisitionen 2016
Das waren die großen Deals des Jahres
Nachdem einem turbulenten Jahr 2015 stand für etliche Traditionskonzerne im IT-Umfeld das ablaufende Jahr unter dem Motto, sich erst einmal neu zu sortieren. Das galt beispielsweise für Nokia und Alcatel-Lucent sowie DellDell und EMC, die ihre Geschäfte integrieren mussten, nachdem die Kartellbehörden und Aktionäre die Mega-Deals abgesegnet hatten. Vor ganz anderen Herausforderungen stand dagegen Hewlett-Packard. Der Konzern hatte sich Ende des vergangenen Jahres aufgespalten. Alles zu Dell auf CIO.de
2016 galt es nun für die beiden Teile HPHP Enterprise und HP Inc., sich wieder ganz auf ihre Märkte und das Geschäft zu konzentrieren. Auch wenn damit einige Granden des globalen IT-Business mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt waren, gab es auch 2016 wieder einige große Übernahmen und spannende Deals. Alles zu HP auf CIO.de
Microsoft schlägt zu
Es war der Deal des Jahres: Im Juni gab Microsoft bekannt, das Business-Netzwerk LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Es ist der teuerste Zukauf in der Firmengeschichte von Microsoft. Damit erhält der Konzern Zugriff auf ein Netzwerk mit weltweit über 430 Millionen Mitgliedern. Nach Bekanntgabe des Deals hatte Salesforce-Chef Marc Benioff eingeräumt, dass auch sein Unternehmen an LinkedIn interessiert gewesen sei - machte aber keine Angaben zur Höhe seines Gebots.
Im Vergleich zu einem anderen Mega-Deal erscheint diese Übernahme allerdings als Peanuts. Im Herbst kündigte der US-amerikanische Telekommunikationsanbieter AT&T an, Time Warner übernehmen zu wollen - für sage und schreibe 85,4 Milliarden Dollar. Inklusive der Übernahme von Verbindlichkeiten erreicht der Deal ein Volumen von 108,7 Milliarden Dollar. Anfang 2016 waren schon einmal Gerüchte aufgekommen, AppleApple könnte an der Übernahme von Time Warner interessiert sein. Schon in diesem Zusammenhang tauchte der Name von AT&T als potenzieller Käufer von Time Warner auf. Alles zu Apple auf CIO.de
OracleOracle forcierte seinen Cloud-Schwenk einmal mehr mit einer teuren Übernahme. Der US-amerikanische Datenbankspezialist ließ sich den Kauf des Cloud-Pioniers Netsuite 9,3 Milliarden Dollar kosten. Alles zu Oracle auf CIO.de
Internet Pionier Yahoo tritt ab
Das Bieterrennen um Yahoo entschied letzten Endes Verizon für sich. Der US-Telko erklärte sich bereit, 4,8 Milliarden Dollar für das Internet-Urgestein auf den Tisch zu legen. Im Zuge des massiven Datenabgriffs durch Hacker bei Yahoo, der erst später an die Öffentlichkeit geriet, hieß es jedoch, man wolle den Kaufpreis noch einmal nachverhandeln.
Verizon schluckte außerdem noch den Dubliner Spezialist für Flotten- und mobile Workforce-Management-Lösungen Fleetmatics - Kostenpunkt 2,4 Milliarden Dollar in bar. Verizon will Fleetmatics – mit rund 37.000 Kunden und 737.000 Fahrzeugen neben TomTom Telematics einer der größten Anbieter von Systemen für das Verwalten, Kontrollieren und Steuern von Fahrzeugflotten weltweit – in seine eigene Flotten-Management-Sparte Verizon Telematics integrieren.
Salesforce kaufte für 2,8 Milliarden Dollar den von Stephan Schambach gegründeten Digital-Commerce-Spezialisten Demandware. Für Salesforce war es der größte Zukauf der Firmengeschichte. Außerdem übernahm Salesforce Krux Digital und dessen Daten-Management-Plattform. Der Deal hatte ein geschätztes Volumen von knapp 700 Millionen Dollar, davon 340 Millionen Dollar in bar, der Rest in Aktien. Bis Januar 2017 soll das Geschäft abgeschlossen sein. Krux ist mit seinem "Intelligent Marketing Hub" bereits Partner von Salesforce.
Der kanadische Spezialist für Enterprise Content Management (ECM) Opentext übernahm für 1,62 Milliarden Dollar, die ECM-Division von Dell und brachte damit Produkte wie Documentum, InforArchive und LEAP in seinen Besitz.
Symantec investiert Milliarden in Zukäufe
Symantec griff in diesem Jahr für Übernahmen tief in seinen Geldbeutel. Im Sommer wurde der Web-Sicherheitsspezialist Blue Coat für 4,65 Milliarden Dollar übernommen. Mit der Akquisition wechselte auch der CEO. Der bisherige Chef Michael Brown nahm seinen Hut. Neuer Chef wurde Blue-Coat-CEO Greg Clark. Im November kündigte der Security-Anbieter darüber hinaus an, LifeLock, einen Spezialisten für Online-Identitätsschutz, für 2,3 Milliarden Dollar - inklusive Schulden - kaufen zu wollen.
In der Security-Branche gab es darüber hinaus noch eine weitere Milliarden-Fusion. Avast schluckte den Konkurrenten AVG für rund 1,3 Milliarden Dollar.