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Automobilzulieferer Schaeffler

Data Governance befeuert die Digitalisierung

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Erste Ergebnisse der Initiative können sich sehen lassen. So verbesserte sich die Datenqualität in wichtigen Domains wie "Product & Material Data" spürbar. Schaeffler formulierte allein dafür mehr als 30 "Data Quality Indicators" und schrieb "Data Quality Awards" aus. In regelmäßigen Meetings und Workshops diskutieren Mitarbeiter etwa über Qualitätsanalysen und geeignete Messmethoden.

"Die Data Domain Manager haben in ihrer 'Home Zone' die Ownership und beantworten auch Anfragen zum Thema Daten und Informationssicherheit", berichtet Markus Rahm. Sie seien zudem für die Berechtigungssteuerung zuständig. Mit klaren Ansprechpartnern und einem zunehmend einheitlich dokumentierten Wissen in Datenmodellen und Datenkatalogen habe man die Effizienz in vielen Projekten erhöhen können.

Vorteile brachte das übergreifende Data Management auch bezüglich Compliance und SecuritySecurity. So klassifizierte Schaeffler etwa seine Datenbestände anhand von Regeln zur Informationssicherheit. Daten, die beispielweise relevant für Exportkontrollen sind oder mit denen Rechte an geistigem Eigentum verbunden sind, werden entsprechend gekennzeichnet. Mit der Data-Management-Initiative adressiere man grundsätzlich alle Datentypen, betont Rahm: Stammdaten, Transaktionsdaten, Analytics- sowie auch externe Daten Alles zu Security auf CIO.de

Vor diesem Hintergrund sei auch in allen Bereichen ein "Business Value" erkennbar. Beispiel Data Sharing: Das gemeinsame Nutzen von Datenbeständen in verschiedenen Domains hat laut Schaeffler zu signifikanten Kosteneinsparungen geführt. Durch die klar definierten Data Domains sei zudem die Transparenz in vielen Projekten gestiegen. Ein intergiertes Product Data Model unterstütze beispielsweise die Produktentwicklung und trage zu einer höheren Qualität bei.

Weitere Prozessverbesserungen will der Hersteller mit einer Data-Catalog-Lösung und deren Integration in die Schaeffler Data Platform erreichen. Um die Effizienz zu steigern und besser skalieren zu können, sollen Data-Request-Prozesse bereichsübergreifend harmonisiert werden. Auf der To-do-Liste der IT-Verantwortlichen steht außerdem der Aufbau eines unternehmensweiten "Data Market Place."

Die Lessons Learned bei Schaeffler

Zu den großen Herausforderungen beim Umsetzen des Projekts gehörte es, auch außerhalb der IT ein Bewusstsein für die Bedeutung von Daten zu schaffen. "Das verbreitete Verständnis war bisher, dass das Daten-Management die alleinige Aufgabe der IT sei", berichtet Rahm. "Hier musste ein Wandel stattfinden. Es ging darum, die nominierten Verantwortlichen in den Fachbereichen für ihre neue Aufgabe zu begeistern." Dieser Prozess ist längst noch nicht abgeschlossen, resümiert Henn: "Data Management ist eine Disziplin, kein IT-Projekt."

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