Studie des TÜV Süd
Datenschutz nur aus Image-Gründen
Wunsch und Wirklichkeit gehen in Sachen Datenschutz in mancher deutschen Firma auseinander. Das ergab die Studie "Datenschutz 2011", die der TÜV Süd gemeinsam mit der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität durchgeführt hat. 152 Unternehmen nahmen teil.
Zwar geben 68 Prozent der Befragten zu Protokoll, Datenschutz genieße bei ihnen hohen bis sehr hohen Stellenwert. Ein Blick auf die weiteren Ergebnisse bestätigt das jedoch nicht. Beispiel: Die Teilnehmer sollten auf einer Skala von 1 ("trifft voll und ganz zu") bis 5 ("trifft gar nicht zu") Aussagen für ihr Unternehmen bewerten. Das Statement: "Die Geschäftsleitung hat Themen aus dem Bereich Datenschutz regelmäßig auf der Tagesordnung" erreicht dabei nur den Wert 2,9.
Dass sich die einzelnen Mitglieder der Geschäftsleitung persönlich regelmäßig mit Datenschutzfragen beschäftigen, wird mit 2,7 kaum besser bewertet. Stichwort "regelmäßig": Nur 34 Prozent der Befragten überprüfen regelmäßig, ob interne Datenschutzrichtlinien eingehalten werden. 40 Prozent sprechen von "Stichproben".
Folgendes Statement kommt dagegen auf einen Wert von 1,7: "In der Geschäftsleitung besteht Einigkeit darüber, dass den Kunden das Thema Datenschutz sehr wichtig ist". Datenschutz scheint mehr aus Image-Gründen relevant zu sein denn um seiner selbst willen.