Global CIO Survey

Deloitte wünscht sich CIOs als Digital Vanguard

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Die Mehrheit der CIOs versteht sich nach wie vor als zuverlässiger Dienstleister. Die Consultants von Deloitte fordern den Rollenwandel zum Digitalen Vorreiter.
  • Rund jeder Dritte (36 Prozent) versteht sich als „Business Co-Creator“
  • Digitale Vanguards stellen bisher rund zehn Prozent der CIOs und zeichnen sich durch einen engen Draht zum Vertrieb aus
  • 58 Prozent der Unternehmen haben ein Programm zur Förderung von Diversität und Inklusion entwickelt
  • Wichtige Technologien sind für CIOs zurzeit KI/Machine Learning, IoT und RPA

Das Selbstverständnis der IT-Entscheider weltweit verändert sich nur langsam. 55 Prozent von ihnen sehen sich immer noch als zuverlässigen Dienstleister. Das geht aus der "Global CIO Survey 2018" von Deloitte hervor. Doch Firmen mit einer erweiterten CIO-Funktion seien nachweislich erfolgreicher, schreibt Deloitte.

Bei der Entwicklung einer Digitalisierungs-Strategie für das Unternehmen sehen sich nur vier von zehn CIOs als Leader.
Bei der Entwicklung einer Digitalisierungs-Strategie für das Unternehmen sehen sich nur vier von zehn CIOs als Leader.
Foto: Deloitte

Die rund 1.400 Studienteilnehmer sind als Führungskräfte in Technologie und Business tätig. Sie stammen aus mehr als 70 Ländern. Geht es nach Deloitte, sollten sich CIOs zum "Digital Vanguard", zum Vorreiter der DigitalisierungDigitalisierung, in ihren Firmen entwickeln. Allerdings gibt derzeit erst jeder Vierte (25 Prozent) an, einer unternehmensweiten digitalen Strategie zu folgen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

40 Prozent der IT-Chefs erklären sich zum Leader bei der Entwicklung einer solchen Strategie. 30 Prozent übernehmen die Rolle eines Partners. 15 Prozent sehen sich als Unterstützer und zwölf Prozent als Ratgeber.

Technische Kompetenz in Fachbereichen erhöhen

96 Prozent der Befragten sehen es als ihre Hauptaufgabe an, die technische Kompetenz einzelner Geschäftsbereiche zu steigern ("make them more tech-fluent"). 40 Prozent erklären, ihre Arbeit in den kommenden drei Jahren vor allem an "den neuesten Technologien" orientieren zu wollen. Als wichtigste Ziele gelten Prozessautomatisierung (69 Prozent) und die stärkere Ausrichtung an Kundenbedürfnissen (64 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen IT-Infrastruktur und Cloud (51 Prozent) und Unternehmens-Plattformen (50 Prozent).

Wichtigstes Ziel der CIOs ist es, Prozesse zu verbessern.
Wichtigstes Ziel der CIOs ist es, Prozesse zu verbessern.
Foto: Deloitte

Gut jeder Dritte (36 Prozent) versteht sich als "Business Co-Creator", und jeder Zehnte (zehn Prozent) als Vorreiter. Diese Zahlen entsprechen in etwa denen einer vergleichbaren Umfrage vor zwei Jahren.

Die Aufgaben des CIO als Digital Vanguard

Den Digital Vanguard, den Deloitte gerne öfter in den IT-Abteilungen sähe, kennzeichnet vor allem ein enger Draht zum Vertriebsteam. Er kümmert sich überdurchschnittlich stark um Budget und Beschaffung und beeinflussen die Investitionen ihres Unternehmens, schreibt Deloitte.

Die Consultants erwarten von den Vanguards einen Kulturwandel: "Technologien bleiben Kern und Treiber der Entwicklung, aber Eigenschaften wie Kreativität, kognitive Flexibilität und auch emotionale Intelligenz werden im Rahmen eines vom CIO geprägten Recruitings an Bedeutung gewinnen", so die These von Jochen Fauser, Partner und Leiter der Service Line Technology Strategy & Architecture im Bereich Consulting bei Deloitte. Die Unternehmen, in denen bereits ein solcher Vorreiter arbeitet, betrachten ihre IT als Marktführer.

Viele Programme für Diversität und Inklusion aufgelegt

Die Berater bewerten es als Schritt in die richtige Richtung, dass 58 Prozent der Unternehmen ein Programm zur Förderung von Diversität und Inklusion entwickelt haben. 54 Prozent der Befragten geben an, sogenannte Soft SkillsSkills bei Neueinstellungen stärker als bisher zu beachten. Alles zu Skills auf CIO.de

Künstliche Intelligenz und Machine Learning interessieren IT-Chefs am Stärksten.
Künstliche Intelligenz und Machine Learning interessieren IT-Chefs am Stärksten.
Foto: Deloitte

Die wichtigsten Technologien: KI, IoT und RPA

Was die drei bevorzugten Technologien angeht, wertet Deloitte die Vorlieben digitaler Vorreiter und die der Grundgesamtheit gesondert aus. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz (KI)/Machine LearningMachine Learning (72 Prozent Vanguards/Schnitt: 58 Prozent). Es folgen das Internet der Dinge (IoT) (Vanguards: 46 Prozent/Schnitt 47 Prozent) und Robotic Process Automation (RPA) (Vanguards: 35 Prozent/Schnitt 43 Prozent). Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de Alles zu Machine Learning auf CIO.de

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