Entspannung, aber keine Entwarnung
Der große IT-Arbeitsmarktreport 2013
Personalsuche in der IT bleibt ein zeitintensives Geschäft, auch wenn sich seit einigen Monaten eine leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zeigt. Laut Branchenverband Bitkom sehen 58 Prozent der befragten Unternehmen im Mangel an IT-Spezialisten zwar nach wie vor das größte Hindernis, 2011 waren die Klagen über den Engpass aber vehementer. Das Rekordjahr 2011, in dem 28.000 zusätzliche Jobs in der ITK-Branche hierzulande entstanden, bleibt unerreicht.
Der Bitkom geht für 2012 von einem Zuwachs um 10.000 Erwerbstätige aus. Bitkom-Arbeitsmarktexperte Stephan Pfisterer erläutert: "Der Aufbau ist nicht mehr so rasant, wäre aber über Jahre auch nicht zu leisten, da wir nicht genügend IT-Nachwuchs haben." Derzeit verlassen jährlich rund 16.000 IT-Absolventen die Hochschulen, 14.000 Nachwuchskräfte schließen eine duale Berufsausbildung ab. 60 Prozent dieser IT-Absolventen entscheiden sich dann auch für ein ITK-Unternehmen, der Rest für einen Arbeitgeber aus den Anwenderbranchen. Zwar beginnen immer mehr Abiturienten ein Informatikstudium, im vergangenen Jahr zählte man 48.000 Studienanfänger, doch die Abbrecherquoten bleiben mit rund 40 Prozent nach wie vor hoch.
"Wer mit einem Hochschulabschluss in Informatik auf den Arbeitsmarkt kommt, braucht sich keine Sorgen zu machen", so Pfisterers Einschätzung. IT-Profis werden nicht nur für betriebswirtschaftliche Anwendungen, sondern auch für den Aufbau von Cloud-Services und die IT-Sicherheit gesucht, die als Querschnittsthema in vielen Bereichen eine Rolle spielt. Auch Social MediaSocial Media, Apps und mobile Websites treiben den Bedarf an IT-Spezialisten weiter. Gering fällt die Nachfrage im klassischen Telekommunikationssektor wie dem Betrieb von Festnetzen aus. In der TK-Hardware arbeiteten 2012 nur noch 47.500 Menschen und damit 10.000 weniger als noch 2008. Alles zu Social Media auf CIO.de
Wie sich die Lage auf dem IT-Arbeitsmarkt darstellt, hängt hierzulande auch von der Region ab. Die DB Systel, der IT-Dienstleister der Deutschen Bahn, beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter in Frankfurt am Main, Berlin und Erfurt und will in diesem Jahr noch weitere 300 Stellen besetzen. Angelika Schaffland leitet die Personalentwicklung und -steuerung des IT-Dienstleisters: "In einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet spüren wir den FachkräftemangelFachkräftemangel stark. Wie andere ICT-Dienstleister oder große Produktionsunternehmen suchen wir erfahrene Professionals, die fundiertes fachliches Wissen mitbringen, teamfähig und kommunikationsstark sind sowie in Kundensituationen bestehen können. Leichter fällt uns die Suche nach ICT-Nachwuchs für Ausbildungsberufe und duale Studiengänge." Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de