Ein Selbstversuch

Der holprige Weg zum papierlosen Büro

12.08.2013
Von Sebastian Matthes

Digitale Informationsflut

Vor einigen Jahrzehnten ruhte noch ein Großteil des Wissens dieser Welt in Bibliotheken und Archiven. Doch 2007, das berechneten Forscher der University of Southern California, waren schon 94 Prozent aller Informationen digital gespeichert.

Vielleicht haben wir uns allzu lange die falsche Frage gestellt, wenn wir uns über die Unmöglichkeit des papierlosen Lebens lustig gemacht haben.

Anstatt uns mit solchen Phänomenen wie den vielen digital verfügbaren Informationen zu befassen, warten wir darauf, dass eine Art elektronisches Papier entsteht, das aussieht wie eine Zeitung - wie Papier, nur irgendwie elektronisch.

Aber wahrscheinlich wird das so niemals kommen. Die digitale Welt ist keine Kopie des analogen Zeitalters. Sie eröffnet neue Wege. Das Wunderding Papier gerät von vielen Innovationen gleichzeitig unter Druck. Nicht von dieser einen Idee, die alles erschüttert. Die Musiker der Brüsseler Philharmoniker etwa spielen nicht mehr ausschließlich von gedruckten Noten sondern von Samsung-Tablets. Mit elektronischen Büchern setzen Verlage in Großbritannien und den USA mehr Geld um als mit gebundenen Titeln. Und welche Rolle spielen überhaupt noch Landkarten?

Nicht einmal für Fahrkarten brauche ich noch Papier, seit es die Smartphone-App Touch&Travel der Deutschen Bahn gibt. Das Programm merkt sich, wo ich einsteige, welche Strecke ich fahre, und bucht den Ticketpreis später von meinem Konto ab.

Das Smartphone ist jetzt schon einer der größten Konkurrenten des Papiers.

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