Platz 2: Andreas Strausfeld, DAK
Der Revolutionär
Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.
1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.
Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.
Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".
Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
ueine berufliche Welt verändert sich gerade in einem Tempo, dass Andreas Strausfeld kaum noch nachkommt mit dem Beschreiben der Strukturen. Im Fragebogen zum 'CIO des Jahres' hatte er über die "Ausgründung der DAK-IT zur 100-prozentigen DAK-Tochter Esanio GmbH" berichtet. Beim Interviewtermin, nur ein halbes Jahr später, sagt Strausfeld: "Die Esanio gibt es übrigens nicht mehr." Es ist mehr eine beiläufige Bemerkung als eine große Ankündigung. Und in der Tat handelt es sich eher um eine Petitesse gemessen an den sonstigen Umwälzungen rund um den DAK-CIO. Die wichtigste: Andreas Strausfeld wird im kommenden Jahr kein CIO mehr sein und auch nicht mehr Angestellter der DAK. Jedenfalls nicht direkt, sondern er ist dann einer von drei Geschäftsführern der BITMARCK Holding GmbH, einem IT-Dienstleister der Sozialversicherungsbranche (siehe Interview). Die DAK hält etwa 25 Prozent an dem Unternehmen. Esanio ist darin aufgegangen, und rund 300 IT-Mitarbeiter der DAK werden im kommenden Jahr für BITMARCK arbeiten.
Das ist allerdings nicht der Grund, warum es Strausfeld bei der Wahl zum CIO des Jahres aufs Treppchen geschafft hat. Entscheidend war, wie er das komplexe Gebilde, dass die IT einer jeden Krankenkasse darstellt, vorher fit gemacht hat für diese Revolution.
Zentraler Ansatzpunkt war das Projekt "proDAK", die Integration von Prozessen und Arbeitsabläufen der fachlichen Kernanwendungen auf einer zentralen Plattform. Deren Name ist Programm: "DAKOR" steht für DAK KundenOrientierung, Ziel war es, den Kunden ins Zentrum aller Vorgänge zu rücken. "Wir wollten eine CRM-Lösung in Verbindung mit einer integrierten Vorgangssteuerung," erzählt Andreas Strausfeld. "Vorher waren die Kundendaten im Unternehmen über verschiedene Softwareapplikationen verteilt. Die Herausforderung bestand darin, all diese Informationen zusammen zu führen."
Dabei alles auf einmal und von Grund auf neu zu programmieren, kam nicht in Frage: zu groß, zu komplex das Vorhandene. Beispiel DAKIDIS: Allein diese Kernanwendung für die Mitgliederbestandsführung und das Beitrags-Management umfasst etwa 5.000 Programmmodule. Andreas Strausfeld und sein Team haben DAKIDIS ebenso wie andere Anwendungen in DAKOR integriert. Zentrales Werkzeug dabei war die Integrationslösung des CRM-Spezialisten Chordiant.