Die wöchentliche CIO-Kolumne
Deutsche Bank lagert die IT-Infrastruktur aus
"Wir können das nicht kommentieren", war das Einzige, was Annette Dingeldein, Sprecherin der Pressestelle von IBM Global Services, sagen wollte. T-Systems bestätigte lediglich die Teilnahme. Darüber hinaus wollte man sich aber nicht äußern. "Wir haben eine Vertraulichkeitserklärung abgegeben", teilte T-Systems Sprecher Norbert Hold mit. Der einzige Kommentar von EDS- Sprecher Jan Hülsmann lautete: "Wir sind sehr stark im Finanzdienstleistungsbereich."
EDS hat gerade einen Outsourcing-Vertrag mit dem Deutsche-Bank-Unternehmensbereich "Global Cash Management" in Nordamerika abgeschlossen. Unbestätigten Angaben zufolge handelt es sich dabei um ein Geschäft mit einem Wert von knapp 100 Millionen Dollar. Die Deutsche Bank will durch die Zusammenarbeit mit EDS ab Mai 2002 ihre Scheckbearbeitungs-Services ("Private Label Services") Finanzinstituten überall in den USA anbieten.
Spekulationen, dass auch bei der Verlagerung der europäischen Infrastruktur bereits eine Vorentscheidung zugunsten von EDS gefallen sein könnte, weist die Deutsche Bank zurück. "Das ist etwas ganz anderes als das, was wir jetzt planen", hieß es in Frankfurt. "Der Abschluss in den USA unterstreicht unsere guten Kundenbeziehungen zur Deutschen Bank", gibt sich EDS-Sprecher Hülsmann immerhin optimistisch.
Andere Stimmen weisen darauf hin, dass der COO der Deutschen Bank, Hermann-Josef Lamberti, seine KarriereKarriere bei IBM begonnen hat: 1985 fing er als Vertriebsmitarbeiter bei "Big Blue" in Stuttgart an. 1993 wechselte er zu IBM Europa nach Paris, danach arbeitet er zwei Jahre in Armonk im Hauptquartier von IBM, 1997 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung von IBM Deutschland. Bei der Entwicklung und Einführung des im Oktober vergangenen Jahres gestarteten Firmenportals DB Business Direct war IBM Entwicklungs- und Technologiepartner der Deutschen Bank. Alles zu Karriere auf CIO.de
Kritiker des Deutsche-Bank-Outsourcings warnen vor einem möglichen Vertrauensverlust der Kunden, wenn die Bank ihre Daten zu einem Dritten auslagert. Die Deutsche Bank betonte vorsorglich, dass die Sicherheit und Vertraulichkeit der Kundendaten weiterhin in der ausschließlichen Verantwortung der Deutschen Bank verblieben.