Cyber-Kriminalität im Februar: Aktivitäten nehmen weiter zu
Deutschland fängt sich die meisten Viren ein
Angesichts all dieser Bedrohungen passten einige Länder ihre Gesetzgebung an, um Gefahren aus dem Internet besser zu bekämpfen. Singapur plant, eine "Spam Control Bill" einzuführen. Der Gesetzentwurf, nach dem Spammern hohe Geldstrafen bis zu umgerechnet 650.000 US-Dollar drohen, könnte dazu beitragen, das gesamte weltweite Spam-Aufkommen zu reduzieren. Der asiatisch-pazifische Raum wurde zuletzt viel kritisiert, weil dort ein großer Teil des Spams seinen Ursprung nimmt. Die "Spam Control Bill" könnte nun andere Länder der Region veranlassen, ähnliche Maßnahmen einzuleiten.
In China wurden erstmals acht Männer verhaftet
Die USA wollen in den kommenden Monaten verstärkt mit internationalen Kontrollbehörden zusammenarbeiten. Das kürzlich eingeführte "Safe Web"-Gesetz erlaubt den Informationsaustausch mit weltweiten Dienststellen. Zudem engagieren sich Behörden verschiedener Staaten gemeinsam mit Industrievertretern im "London Action Plan“, um das Spam-Problem in einer länderübergreifenden Kooperation anzugehen.
Im Februar wurde erstmals ein Fall von Computerviren-Kriminalität in China bekannt: Die dortigen Behörden nahmen acht Männer fest, die für den Ausbruch des W32/Fujacks-Virus verantwortlich gemacht werden. Dieser Virus diente dazu, Daten für Online-Spiele auszuspionieren.
Nachdem sich die "Storm Worm"-Aktivitäten im Januar verstärkt hatten, wurde spekuliert, dass ein neues Botnet aus gekaperten Rechnern ausgebaut worden sei. Außerdem scheint es nun so, als sei dieses Botnet nicht mehr zum Spammen genutzt worden, sondern für Denial-of-Service-Angriffe mit dem Ziel, Anti-Spam-Sites außer Gefecht zu setzen.
Unter Virenangriffen leidet am stärksten der Bildungssektor, am wenigsten die Telekommunikationsbranche. Spam macht am meisten der Marketing- und Medienbranche sowie den Fertigungsbetrieben zu schaffen, während die Spam-Quote in der Hotel- und Gaststättenbranche von 64 auf 48 Prozent sank.