Westfleisch und ThyssenKrupp Uhde

Deutschlands dienstälteste CIOs

18.10.2011
Von Nicolas Zeitler
Ohne Trainerlizenz: Kompetenzen wie Personalführung haben die ersten CIOs in der Praxis erlernt.
Ohne Trainerlizenz: Kompetenzen wie Personalführung haben die ersten CIOs in der Praxis erlernt.
Foto: Martin Kroll

Heute beschäftigt Badde die Frage, wie seine IT-Einheit das Geschäft von Westfleisch als Business Enabler am besten unterstützen kann. 1989 musste er der Firmenleitung noch erklären, warum er 35 000 Deutsche Mark für Compaq-386-Rechner brauchte.

Mainframes komplett ausgemustert

"So etwas galt damals als strategische IT-Investition", sagt Badde. Vermittlungsarbeit war auch nötig, um 1994 den Umstieg auf Client-Server-Technologie durchzusetzen. 1996 musterte Badde den Mainframe komplett aus.

Baddes Rückblick zeigt: Seine Aufgaben haben sich ständig weiterentwickelt, seine Rolle im Unternehmen hat sich verändert. Immer wieder war er mit Neuem konfrontiert - ein Grund, warum Badde dem Unternehmen bis heute treu geblieben ist. Neues auszuprobieren, sich weiterzuentwickeln ist nämlich einer der Hauptgründe für CIO-Wechsel. "Oft kommt es dazu, wenn ein Stelleninhaber mehr Verantwortung übernehmen will", sagt Jochen Deetjen von Egon Zehnder.

Der zweite Grund für Wechsel auf der CIO-Position liegt auf der Firmenseite. "Je nachdem, worauf in einem Unternehmen gerade der Fokus liegt, benötigt es unterschiedliche Typen von CIOs", sagt der Personalberater. Womöglich war der bisherige IT-Chef ein guter Prozess-Manager. Entschließt sich das Management aber zum Outsourcing im großen Stil, braucht es eher einen CIO, der Erfahrung im Vertrags-Management hat.

Das Sitzfleisch beträgt im Durchschnitt 4,13 Jahre.
Das Sitzfleisch beträgt im Durchschnitt 4,13 Jahre.
Foto: IDG Business Media GmbH

Grund, nach einem neuen IT-Chef Ausschau zu halten, ist dann nicht, dass der Vorgänger schlechte Arbeit geleistet hat - nur passt ein anderer auf das Anforderungsprofil besser. "Es gilt immer, passgenaue Lösungen für neue Herausforderungen in einem Unternehmen zu finden", sagt Deetjen. Die Verweildauer für sich gesehen sage vor diesem Hintergrund jedenfalls nichts darüber aus, ob ein CIO gute Arbeit geleistet habe.

Gleichwohl: Wer wie Badde und Röper mehr als 20 Jahre auf einem Posten besteht, kann nicht alles falsch gemacht haben. Offenbar ist es beiden gelungen, mit Veränderungen in ihren Aufgaben Schritt zu halten.

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