Westfleisch und ThyssenKrupp Uhde
Deutschlands dienstälteste CIOs
Dagegen bedürfe es nicht einer bestimmten Ausbildung, um später als CIO den gemeinsamen Nenner für Anforderungen von beiden Seiten zu finden. "Es gibt keine idealtypische Ausbildung", sagt Deetjen. Acht von zehn IT-Chefs haben laut der Zehnder-Auswertung einen Master-Abschluss, acht Prozent einen MBAMBA. Jeder vierte CIO trägt einen Doktortitel. Unter den 350 ausgewerteten CIO-Profilen fanden sich fast 40 Prozent Absolventen der Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre, 22 Prozent Wirtschaftsinformatiker oder Informatiker und ebenso viele Naturwissenschaftler. Gut ein Viertel hat einen ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund. Alles zu MBA auf CIO.de
Ausbildung und Studium sind allenfalls die halbe Miete, um einmal "Chief Information Officer" auf die eigene Visitenkarte zu drucken. Joachim Badde hat nach dem Abitur die Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann abgeschlossen. Olaf Röper hat Maschinenbau studiert und zum Dr.-Ing. promoviert.
Change-Management als Schlüsselkompetenz
Im Berufsleben eigneten sich beide dann Fähigkeiten an, die für ihre Arbeit als IT-Verantwortliche unerlässlich sind. Röper zählt dazu vor allem die Erfahrung im Change-Management. "Unsere Kunden verlangen Flexibilität, das bedeutet Change jeden Tag", sagt er. Auf seiner Position sei es außerdem wichtig, offen für fremde Kulturen zu sein. "Ich darf nicht versuchen, eine Mentalität in die Welt zu tragen", sagt er.
Auch Jochen Deetjen von Egon Zehnder betont, dass man Ausbildung und Kompetenzen getrennt betrachten müsse. "Die Ausbildung formt die geistige CPU", sagt der Personalberater. Die erforderlichen Management-Kompetenzen dagegen entwickle man erst später. Das zeigt sich ebenso an Baddes Laufbahn. 1989 begann Westfleisch, DV-Kaufleute und Fachinformatiker auszubilden. Fähige Mitarbeiter einzustellen und Nachwuchs auszubilden wurde in der IT zum strategischen Thema - mit dem IT-Leiter an der Spitze. Der sagt: "In das Thema PersonalführungPersonalführung bin ich hineingewachsen." Auch wie man Verantwortung für ein Unternehmen mitträgt, brachte Badde nicht aus der Ausbildung mit. 1992 erhielt der IT-Chef Prokura. "Dadurch habe ich mich immer auch als Verantwortlichen für das Unternehmen gesehen", sagt er. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Auf die Frage, warum er nie das Unternehmen gewechselt habe, verweist Joachim Badde auf die flachen Hierarchien bei Westfleisch und den großen Freiraum in seiner Arbeit. Er sagt aber auch: "Grundsätzlich hätte ich mir vorstellen können, in jeder Branche in der IndustrieIndustrie zu arbeiten." Entscheidend sei, dass der CIO die IT an Geschäftsprozessen ausrichtet. Die Westfleisch-IT unterstützt Abläufe von der Schlachtung über die Zerlegung bis zur Wurst. In solche speziellen Prozesse könne man sich allerdings in jeder Branche einarbeiten, meint Badde. Top-Firmen der Branche Industrie
Langzeit-CIOs: Wetten, dass kein IT-Chef in Deutschand länger auf seinem Posten ist als Joachim Badde (26 Jahre) und Olaf Röper (24 Jahre)? Oder kennen Sie einen? Nicolas.Zeitler@cio.de |